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  • lilywhite

mehr als 1000 Beiträge seit 19.03.2003

eben: BEIDERSEITIG

CalimeromitSombrero schrieb am 9. Juni 2006 13:25

> lilywhite schrieb am 9. Juni 2006 10:33

> >
> > Nicht Unterordnung muss also das Motto heißen, sondern beiderseitiges
> > Annähern auf Basis von Gleichberechtigung.

> BEIDERSEITIG.....
> Da liegt der Hund begraben.

> Es ist keine alleinige Bringschuld des Gastlandes dem Einwanderer die
> Füße zu küssen, dass er ausgerechnet nach Deutschland gekommen ist.

Es wäre schön, wenn wir uns auf sachlicher Ebene bewegen könnten.
Niemand erwartet oder fordert, dass die Einheimischen dem Einwanderer
quasi jeden Wunsch von den Augen ablesen sollen - und es ist auch
eher genau das Gegenteil der Fall. Wie ich es in meinem Ausgangspost
beschrieben habe: die Identifikation des Zuwanderers mit dem
Heimatland bzw. sein dementsprechendes Verhalten bieten den besten
Anreiz für die Einheimischen (so sie denn nicht ohnehin
vorurteilsbeladen oder dem Neuling gegenüber bösartig eingestellt
sind), diesen auch voll und ganz als einen der Ihren zu akzeptieren -
die Folge wären weitaus bessere Chancen der Zuwanderer auf
Arbeitsmarkt und in Sachen Bildung.
Also muss ich etwas tun, das es dem Zuwanderer EINFACH macht, sich
mit diesem Land zu identifizieren. Mit der Forderung nach Aufgabe
seiner Kultur, seiner Religion oder seinen Traditionen werde ich das
natürlich kaum erreichen. Viele Beispiele zeigen, dass eine
fremdartige Kultur/Religion/whatsoever nicht im mindesten den
Einfluss darauf hat, ob ein Zuwanderer sich auch mit der neuen Heimat
identifizieren kann, wie oft behauptet. Wichtig hierfür ist allein,
ob er sich hier respektiert, anerkannt und gebraucht fühlt - so, wie
es eigentlich jedem Menschen geht.

> Zudem wenn seine einzige berufliche Qualifikation im Wässern von
> Olivenbäumen besteht.

Und schon haben wir wieder ein Vorurteil. Es gibt arabische
Ingenieure, Mediziner, Köche und Bauarbeiter. Und wenn wir möglichst
früh dafür sorgen, dass Migrantenkinder die selben Chancen haben, wie
einheimische, dann wird es zukünftig noch mehr davon geben.

> Die fähigen mit guter Ausbildung gehen eh in ein anderes Land als
> Deutschland.

Tja, frage dich mal, warum. Weil Zuwanderer - völlig unabhängig von
ihrem Bildungsstand - hier eben europaweit die schlechtesten
Perspektiven haben - und das, obwohl es weißgott ärmere Länder in
Europa gibt, als D - schon DAS würde mir zu denken geben.

> Warum sollen wir also Menschen aufnehmen (Flüchtlinge ausgeschlossen)
> von denen absehbar ist, dass sie hier nie richtig arbeiten werden
> können?

Woran bitte ist das genau absehbar? Wenn ich dich richtig verstehe,
gibt es iyo Menschen, denen man an der Nasenspitze ansehen kann, dass
sie nicht bildungsfähig sind?

> Warum? Weil wir zuviel Geld haben? Weil uns unsere eigenen Leute
> nicht schon genug belästigen?

Weil jeder gesunde Mensch in der Lage ist, sich zu bilden, um seinen
Nutzen für die Gesellschaft zu erbringen.

> Es gibt Millionen super nette Ausländer in Deutschland. Echt!
> Aber die Unnetten müssen wir nicht auch noch beherbergen.

Kaum ein ausländischer Straftäter wird als vorbestrafter Krimineller
nach D gekommen sein! Die Frage, die man sich stellen muss, lautet:
warum werden die nun ausgerechnet HIER kriminell?? Und dieser Frage
muss man sich als Staat eben stellen, indem eine bestimmte Gruppe
Menschen weitaus häufiger ins kriminelle Millieu abrutscht, als
andere. Nicht einmal die USA schieben ihre straffällig gewordenen
Migranten, die die US-Staatsbürgerschaft besitzen, in ihre
Heimatländer ab.

Dieses notorische Beharren auf völlig obsoleten Parolen ala "Das ist
mein Land, wer hier leben will, muss sich mir anpassen oder kann
verschwinden" ist kontraproduktiv, unflexibel und stockkonservativ.
Gerade in Zeiten der Globalisierung sollten kulturelle und
nationalistisch angehauchte Schranken in den Köpfen endlich abgebaut
werden. Die Welt rückt immer näher zusammen - nur in Deutschland
scheinen das einige noch nicht verinnerlicht zu haben. Schadet es
denn einem Deutschen etwa, wenn er sich auch ein wenig von anderen
Kulturen inspirieren lässt, sich auf sie einlässt und versucht, mit
ihnen zu leben?


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