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  • Member of the Inner Party

mehr als 1000 Beiträge seit 27.02.2004

Antwort:

Hintergrundrauschen schrieb am 15. September 2006 8:44

> > Selbst wenn du an den Urknall glaubst (auch bloss
> > eine Theorie!), wirst du eingestehen muessen, dass
> > es etwas "davor" gegeben haben muss.

> 1. Gibt es nicht wenige Wissenschaftler, die den Glauben an den
> Urknall für mindestens so religiös halten, wie den Glauben an Gott

So ist es.

> 2. Ist der Gottesbeweis des "selbst unbewegten Bewegers" durch
> Spinoza zeitlich Newton etwas vorgelagert. Man hat damals geglaubt,
> Ein Ding besäße nur Energie, sich zu bewegen, wenn es durch ein
> anderes angestoßen würde (wie Billardkugeln). So etwas wie
> Wärmeenergie im zusammenhang mit kochendem Wasser z.B. kannte man
> zwar durch Beobachtung, konnte es aber nicht erklären. Dieser Glaube
> steckt genau in diesem Gottesbeweis, den auch Descartes letztendlich
> zum Antrieb seines mechanistischen Universums brauchte.

Descartes ist ein schoenes Beispiel fuer Versuche,
unbekannte Sachverhalte mittels Occams Rasiermesser
zu erklaeren. Letztlich lag Descartes in vielen Faellen
falsch.

> Letztendlich kann man Gott aber an jeden nur erdenklichen Punkt
> setzen, denn er ist laut Bibel schließlich überall. Ob er nun Gene
> sortiert, oder den Urknall anschiebt, ist dabei letztendlich
> unerheblich. Er ist und bleibt vermutlich auch nicht nachweisbar.
> Deswegen heißt es Glauben und nicht Wissen.

Meine Rede!

> > > > Ich vermute, du versuchst, Gott als eine Wesenheit
> > > > zu begreifen. Gott ist aber kein Wesen. Gott ist
> > > > das Wort.
> > >
> > > Was das wieder bedeuten mag kann mir nur ein Level 15-Theologe
> > > erklären.
> >
> > Nein. Steht alles in Genesis, Kapitel 1. Auch fuer
> > Nicht-Theologen leicht verstaendlich.

> Na, leicht verständlich ist aber anders.

Na, ein Kinderbuch ist die Bibel sicher nicht. Aber
man sollte selbstverstaendlich auch ueber das nachdenken,
was man da liest. Und nicht gleich verwerfen.

> Da hat sich Joachim ernst
> Behrendt in "Nada Brahma - Die Welt ist klang" aber schon die Finger
> dran krumm geschrieben, was Moses wohl mit "Am Anfang war das Wort"
> gemeint hat.

Steht im Johannesevangelium, Kapitel 1, Vers 1.

Es ist schon faszinieren, wie das AT das NT voraussagt.

> Ob er nicht einfach gesagt hat "Go-Go
> Gadjetto-Universum", weiß doch eh keiner.

In der Tat. ^_^;

> > Ich vermute immer noch stark, dass du Gott als
> > Wesen oder Prinzip auffasst. Das ist schlichtweg
> > falsch. Das waere nur Wissen, aber nicht Glauben.

> Wenn das so wäre, sollte man die Kirchen enteignen, die Bibeln
> einstampfen

Wenn du katholische Kirchen meinst, dann ja.
Denn die haben nichts mit Christentum zu tun.
Und selbst die evangelischen Kirchen sind
ziemlich lauwarm.

> und Buddha lesen. Da darf man nämlich ungestraft "Suchen"
> alias "Glauben" und angeblich ist sogar das "Finden" mit einbegriffen
> (Aber an das "Finden" muss man auch glauben).

Im Christentum ist das Finden von zentraler Bedeutung.
Selbstverstaendlich sollte man Gott suchen. Aber man
wird Ihn auch finden. Von da an wird alles einfacher.

> > > 150 Jahre Evolutionstheorie und was weiss ich wieviel
> > > Jahre Neurobiologie haben uns mehr über die Menschwerdung erzählt als
> > > davor 8000 Jahre Theologie.
> >
> > Evolution ist und bleibt eine Theorie. Ansonsten muesstest
> > du mir knallharte Beweise auf den Tisch legen. Genauso, wie
> > ich dir Gott beweisen soll.

> Was ich nicht glaube, ist, dass du so einen großen Tisch hast.

Ich vermute, du wirst mir Indizien praesentieren wollen,
keine Beweise.

> Es geht nicht darum, dass es nur eine 'Theorie' ist - was in der
> Wissenschaft etwas anderes bedeutet als 'Hypothese' - sondern darum,
> wieviele Erkenntnisse es gibt, die diese Theorie stützen.

Kenntnisse koennen falsch sein. Das hat sich in der Vergangenheit
oft genug herausgestellt.

> Kenntnisse
> der Genetik, Entwicklungsbiologie, Physiologie und Ökologie muss man
> sich aber aneignen. Zu wissen, dass es mal einen Herrn Darwin gab,
> reicht nicht aus. Selbst gegen seine Aussagen zu argumentieren reicht
> nicht mehr aus. Mittlerweile hat sogar ein Monsieur Lamarck wieder
> seinen Leumund durch die Epigenetik wiederbekommen.

Und wer behauptet, Darwin habe richtiggelegen?

> > > Die Jungs haben immerhin auch mal
> > > geglaubt, das Denken hat seinen Sitz im Herz oder sich gestritten, ob
> > > Frauen eine Seele haben.
> >

> >
> > Nochmal: Die Schoepfung belegt die Menschwerdung zu
> > 100 % schluessig und logisch.

> Nein das tut sie nicht.

Lies bitte das Buch Genesis und zeige mir die Fehler.

> Wenn das Logik wäre, gäbe es zur Schöpfung
> mindestens 1 Mio. Alternativen, die mindestens genauso logisch wären.

Es hindert dich niemand, deine eigenen Theorien aufzustellen.

> > Jetzt mal ernsthaft: Dein Koerper mag vergaenglich sein,
> > aber deine Seele ist es nicht. Ob du daran glaubst oder
> > nicht.

> Das Ego stirbt mit dem Fleisch. Was du Seele nennst, ist für die
> Buddhisten nur ein Teil von allem und nichts. Damit ist sie
> unvergänglich und eine Definition bedeutungslos. Die Christen stellen
> sich immer nur die Frage nach einem "Leben" nach dem Tod. Warum nicht
> fragen "Gibt es Subjektivität über Leben und Tod und damit über das
> Ego hinaus?"

Selbstverstaendlich gibt es die. Die Subjektivitaet
Gottes ueber alles Leben.

Gruss,
O'Brien

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