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Der Papst aus Polen und das Ende des polnischen Kommunismus

Artur_B schrieb am 15. September 2006 8:33
> Papst und Politik
> Was hat der Mann vor ? Er wendet sich hier m.E. nicht an seine
> Anhänger, vielmehr versucht er, die katholische Kirche als führende
> gesellschaftliche Kraft des 21. Jahrhunderts auch bei denen
> akzeptabel zu machen, die nicht Angehörige seiner Kirche sind.

> Wohlfeil ist die Absage an den islamischen Fundamentalismus, aber er
> darf natürlich nicht fehlen. Mithin: die katholische Kirche kann sich
> als Hort der Vernunft in einer ansonsten übergeschnappten Welt
> präsentieren,
Du spielst nicht zufällig auf die Verschwörungstheoretiker an?
> und das nicht einmal zu Unrecht. Das wird Ratzinger
> auch von Nicht-Katholiken Sympathien zutragen und wenn es seine
> Absicht ist, die Kirche wieder als (dominierende) gesellschaftliche
> Kraft zu etablieren, stellt er sich nicht ungeschickt an. Im
> Gegensatz zu seinen doch dem Weltlichen sehr entrückten Vorgängern.
Der war zwar sehr spirituell, stand aber auch mit beiden Beinen auf
der Erde. Im Umgang mit den Kommunisten Polens war er sehr geschickt
und hat dadurch wesentlich zum Sieg der Opposition und folglich zum
Zusammenbruch der kommunistischen Diktatur beigetragen. Wobei ich
denke, daß der wesentliche Faktor die Herkunft des Papstes war.
Allein die Tatsache, daß er polnisch war, hat der Opposition in Polen
ungeheuren Auftrieb gegeben.
Genauso wirkt sich in Bayern und dem Rest der Republik die Herkunft
des jetzigen Papstes aus. Daß er ein Intelektueller ist, wirkt als
Seelenbalsam für unsere sonstigen Intelektuellen.
Angesichts der jüngsten Reaktionen aus islamischen Kreisen möchte ich
nicht ausschließen, daß Benedikt der 16te eines Tages zum
Schutzheiligen der Islamkriker aufsteigt.


> Der Einzige, dem das nicht passt, bin vermutlich wieder ich.
Nun ja, da gibt es noch ein paar notorische Kirchenhasser,
antikatholische Radikal-Protestanten usw. für die alles schlecht ist,
was mit Papst zu tun hat.
> Die in
> die Flucht geschlagene Vernunft sollte doch mindestens ein zweites
> Asyl zur Auswahl haben, und eigentlich wäre es der Job der
> politischen Linken, dasselbe zu gewähren.
Pech, daß viel Linke zur Bindung an Ideologien neigen. Daß dem
Kommunismus über 100 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind, hat
sich bei der Linken noch nicht in allen Hirnregionen herumgesprochen.
Und das Verhältnis zur Anwendung von Gewalt ist bei manchen genauso
bedenklich wie bei den Islamisten.

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