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  • Finde zur inneren Gelassenheit

148 Beiträge seit 13.09.2006

Die letzte Herausforderung für gläubige Menschen ... oder die einzig wahre?

Früher war "Gott" notwendig, um uns die Welt zu erklären; uns
zumindest irgendwie die Möglichkeit zu geben, "Kontrolle" zu 
haben. Man kann zwar das Wetter nicht ändern, aber doch
zu Gott beten und damit die Natur gnädig stimmen ...

Heute können wir viele (sicherlich immer noch nicht alle) 
Aspekte des Lebens wissenschaftlich begründen. Gott ist
nicht mehr notwendig.

Für mich lautet die spannende Frage: könnte es sein, dass 
"wahrer" Glaube und Spiritualität bedeutet, gerade dann
an einen Gott zu glauben, wenn man weiß, dass man ihn
nicht mehr braucht?

Es ist ja auch für zwischenmenschliche Beziehungen sehr
wichtig zu erkennen, dass man vom Partner nicht abhängig
sein sollte - es sollte heißen "ich brauche Dich, weil ich
Dich liebe" und nicht "ich liebe Dich, weil ich Dich brauche".

Aus diesem Gedanken heraus glaube ich tatsächlich: selbst
wenn die Wissenschaft alles erklären könnte - könnte man
immer noch aus guten Gründen heraus an einen Gott glauben. Ich
erachte diesen "Glauben" sogar als "wertvoller", als die
Vorstellung, man "muss" deswegen an Gott glauben, weil die
Welt ohne ihn nicht erklärbar wäre.

Wir Menschen suchen nach Sicherheit. Deswegen findet man
immer wieder Theologen oder Wissenschaftler, die versucht
haben, Gottes Existenz zu beweisen. Der Kreationismus
schlägt in diese Kerbe: was anderes als ein Gottesbeweis ist
es, wenn man versucht zu beweisen, dass unsere Umwelt
von Gott geschaffen worden muß?

Anders formuliert: wie "klein" ist eigentlich der _Glaube_
eines Menschen, wenn er versuchen muß, Beweise dafür zu 
finden, dass er "zurecht" glaubt? Geht es nicht genau
um das Gegenteil: etwas zu _glauben_, dass man nicht
wissen, beweisen kann?
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