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  • schandsaat

mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2004

Einwand

Veto schrieb am 15. September 2006 12:08

> > Wissenschaftliche Erkenntnisse hingegen schon. Ich kann sehen, dass
> > Penicillin Menschen von bakteriellen Erkrankungen befreit,

> Und wenn Du der Stelle (und vielen noch signifikanteren) noch ein
> wenig genauer hinschauen würdest, könntest Du entdecken, dass die
> Prozesse die sich dabei abspielen teilweise so komplex sind, dass zu
> behaupten das alles wäre auf Zufall zurückzuführen, einfach
> abenteuerlich klingen muss.
Warum sollte die Entdeckung oder die Wirkung von Penicillin auf
Zufall beruhen? Das sind simple chemische Vorgänge, die jeder
Laborant zigmilliarden Mal reproduzieren könnte. Penicillin bindet an
die Zellwand der Bakterien und zerstört diese. Das hat den Tod des
Bakteriums zur Folge. Ein Sachverhalt, der den Pilz in der Natur
davor bewahrt, von Bakterien verspeist zu werden. Menschliche
Intelligenz macht so etwas nutzbar. Oder ist die Entdeckung der
Antibiotika etwa ein göttliches Wunder?

> "Erwiesen", "belegt", "anerkannt". Erwiesen ist beispielsweise, dass
> die Erde eine Kugel ist (was in der Bibel übrigens schon vor 3000
> Jahren niedergeschrieben wurde), weil man es unwiderlegbar beweisen
> kann.
Falsch. unwiderlegbar kann man nichts beweisen. Es gibt lediglich
Theorien, die falsifiziert werden können. Keine Beweise.

> Ansonsten ist in der Evolutionstheorie, streng wissenschaftlich
> gesehen, so gut wie gar nichts erwiesen. Sonst zeig mir diese ganzen
> Beweise doch endlich mal, das würde die Diskussion doch erheblich
> abkürzen.
s.o. es gibt keine Beweise. Aber es gibt bis jetzt auch keinen
Versuch, der die Evolutionstheorie wissenschaftlich fundiert
falsifiziert hätte. Und es gibt viele Belege und Hinweise, die die
Evolutionstheorie stützen. Z.B. die Anpassung an unterschiedliche
Nahrung, die auch heute noch auf den Galapagosinseln bei den
Darwinfinken zu beobachten ist.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/541590/

> Und die Evolution behauptet einfach, ein hoch komplexes, hoch
> organisiertes, hoch interdependetes System wie der menschliche
> Körper, hätte sich mit viel Glück, noch mehr Zufall und unglaublich
> viel Zeit von selbst entwickelt, und das offensichtlich auch noch in
> 2 wiederum voneinander abhängigen Varianten, männlich und weiblich
> nämlich, die absolut nötig sind, um zu garantieren, dass dieses tolle
> Zufallsprodukt nicht sofort wieder in der Versenkung verschwindet.
> Denk doch einfach mal darüber nach. Bitte, es lohnt sich manchmal.

Ich glaube, sie verstehen die Evolutionstheorie nicht. Das Ganze hat
weder mit Glück, und ziemlich wenig mit Zufall zu tun. Aber egal.
Gehen wir dochmal ihre These an.
Erster Fehler. Der Mensch hat sich nicht von selber entwickelt. Dazu
hat es gehörigen Evolutionsdruck benötigt, sowie Spezies, von den aus
er sich entwickeln konnte. Was glauben sie wohl, warum der
menschliche Embryo im Mutterleib die gesamte Ontogenes nachvollzieht.
Am Anfang sieht er aus, wie ein Fisch, dann wie ein Lurch, wie ein
Schwein, Wie ein Affe, etc. und immer so weiter. Der Mensch ist keine
eigene Entwicklung, er ist eine Weiterentwicklung, sozusagen das
nächste Modell, dass auf den Naturmarkt geworfen wurde. Und wie sich
herausgestellt hat, war es recht erfolgreich (was vor allem am
riesigen Gehirn liegt).
Weiter. Was ist so verwunderlich, dass es Männer und Frauen gibt? Es
gibt gute Gründe für eine Aufteilung. Zum einen kann so die
Mutations- und Rekombinationsrate erhöht werden, zum anderen, gibt es
gerade bei höher entwickelten Tieren die Möglichkeit zur
Arbeitsteilung. Das erscheint mir ein recht simpler evolutionärer
Vorteil zu sein.

> Werden Land und Wasser nicht getrennt, könnten höchstens
> Meereslebewesen existieren, denn nichts anderes heisst der Text
> offensichtlich, als dass vorher die komplette Oberfläche mit Wasser
> bedeckt war.
Das verstehe ich nicht. Warum kann nicht auch nur Land existiert
haben? Das gibt der Text doch genauso her. Aber was ist eigentlich
mit den ganzen Meereslebewesen, die es heute nicht mehr gibt. Hat
Gott alle diese Arten ausgerottet? Warum?

> Wenn man sich die Mühe macht mal genauer hinzusehen, kann man m.E.
> nichts erkennen, was Deine Ansichten von Hokuspokus unterscheidet. Um
> vom ewigen rumschmeissen mit dem Idiom "wissenschaftlich erwiesen"
> wird es nicht seriöser.
Es besteht da doch ein großer Unterschied. Im wissenschaftlichen
System kann jeder Aussagen aufstellen, die dann geprüft und verworfen
oder akzeptiert werden. Das kann man im Religionssystem nicht. Der
zweite wichtige Unterschied ist, dass in der Wissenschaft jeder
mitmachen kann. In der Religion nicht.

> Das ist wahr. Und genau deshalb erweisen sich auch die populären
> Evolutionstheorien als unwissenschaftlich, weil sie sich nämlich sehr
> wohl damit zufrieden geben, dass es so oder so ähnlich gewesen sein
> könnte, und der Rest wird sich dann schon finden. Wie ich immer sage,
> jeder soll mit seinem Glauben glücklich werden, es ist nur schade
> wenn man sich unbedingt selbst belügen muss, damit der Glaube auch
> stark bleibt.
Es gibt nur eine Evolutionstheorie. Und die ist auch, zumindest in
den USA, nicht sonderlich populär. Das Ganze hat aber, wie ich oben
schon erwähnte, nichts mit Glauben zu tun, sondern mit Sehen, Fühlen,
Riechen, Schmecken und Tasten. Wissenschaft ist nichts anderes, als
institutionalisierte Sinneseindrücke, die aber grundsätzlich als
heikel angesehen werden, weshalb es die Aufgabe eines jeden Forschers
ist, seine und andere Theorien zu falsifizieren, also zu widerlegen.
Die Naturwissenschaften haben Grundannahmen, die milliardenfach,
überall auf dieser Welt, von jedem Menschen reproduziert werden
können. Das hat nichts mit Glauben zu tun. Denn wie kann der Hindu
die Religion des Muslim reproduzieren??? Das funtktioniert nicht.
Gruß. schandsaat

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