abed schrieb am 15. September 2006 8:52
> Gott braucht keine Ursache. Er ist.
Das Universum braucht keine Ursache. Es ist.
Und jetzt?
> Im Anfang war das Wort(LOGOS), und das Wort war bei Gott, und Gott
> war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch
> dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht
> ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
> Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's
> nicht ergriffen.
Naja, Johannes war zweifellos ein Stoiker.
Aber wenn wir "logos" in dem Zusammenhang nicht mit "Wort"
übersetzen, sondern mit "Sinn" (das auch eine mögliche Übersetzung
wäre), dann landen wir wieder beim nächsten Absatz.
> > "Sinn" ist eine zutiefst menschliche Erfindung.
>
> Die Sinnfrage ist keine "Erfindung", sie ist so alt wie der Mensch
> selbst
> und sie steckt in uns drinnen. Wir sollten uns fragen: warum denn?
Ich halte es durchaus für möglich, daß die Sinnfrage das ist, was den
Menschen als Menschen ausmacht. Ich glaube, der Augenblick, in dem
der Mensch zum Menschen wurde, war nicht der Moment, in dem er das
erste Werkzeug benutzte oder der Moment, in dem er sich das Feuer
zunutze machte, sondern der Augenblick, in dem einer unser entfernten
Vorfahren zum Himmel hinaufblickte und sich fragte: "Warum
eigentlich?"
Wenn wir jetzt nochmal die Aussage "Im Anfang war der Logos (=Sinn)"
anschauen, dann merken wir, welcher Anfang damit gemeint ist. Nicht
der Anfang des Universums, sondern der Beginn des Menschseins ist
damit gemeint.
Das wird aber erst dann offensichtlich, wenn man sich schon mal mit
dem alten Zen-Koan beschäftigt hat: "Wer ist der Meister, der das
Gras grün färbt?"
Euripides
> Gott braucht keine Ursache. Er ist.
Das Universum braucht keine Ursache. Es ist.
Und jetzt?
> Im Anfang war das Wort(LOGOS), und das Wort war bei Gott, und Gott
> war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch
> dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht
> ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
> Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's
> nicht ergriffen.
Naja, Johannes war zweifellos ein Stoiker.
Aber wenn wir "logos" in dem Zusammenhang nicht mit "Wort"
übersetzen, sondern mit "Sinn" (das auch eine mögliche Übersetzung
wäre), dann landen wir wieder beim nächsten Absatz.
> > "Sinn" ist eine zutiefst menschliche Erfindung.
>
> Die Sinnfrage ist keine "Erfindung", sie ist so alt wie der Mensch
> selbst
> und sie steckt in uns drinnen. Wir sollten uns fragen: warum denn?
Ich halte es durchaus für möglich, daß die Sinnfrage das ist, was den
Menschen als Menschen ausmacht. Ich glaube, der Augenblick, in dem
der Mensch zum Menschen wurde, war nicht der Moment, in dem er das
erste Werkzeug benutzte oder der Moment, in dem er sich das Feuer
zunutze machte, sondern der Augenblick, in dem einer unser entfernten
Vorfahren zum Himmel hinaufblickte und sich fragte: "Warum
eigentlich?"
Wenn wir jetzt nochmal die Aussage "Im Anfang war der Logos (=Sinn)"
anschauen, dann merken wir, welcher Anfang damit gemeint ist. Nicht
der Anfang des Universums, sondern der Beginn des Menschseins ist
damit gemeint.
Das wird aber erst dann offensichtlich, wenn man sich schon mal mit
dem alten Zen-Koan beschäftigt hat: "Wer ist der Meister, der das
Gras grün färbt?"
Euripides