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  • Also Nee

238 Beiträge seit 18.08.2006

Nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung

Es ist eine altbekannte Strategie, anderen gerade die Sachen
vorzuhalten, die eigene Schwächen sind um damit von diesen
abzulenken.

Ratzi hält den anderen fehlende Vernunft vor und bezeichnet den
Glauben als vernünftig, obwohl wohl kaum ein Glaube so irrational und
wider die Vernunft ist, wie die vatikanischen Doktrinen, die
teilweise offensichtlich im Widerspruch zur Bibel sind.
Auf der gleichen Schiene war die Kritik am Islam mit seiner
angeblichen Ausbreitung "durch das Schwert". Islamische Herrscher
haben zwar auch Kriege geführt und Länder erobert, aber zwangsbekehrt
wurde nicht, was man von Ratzis Club nicht sagen kann. Besonders
widersinnig ist aber, dass Ratzi einen mittelalterlichen Kaiser
zitiert, was wahrlich nicht die Glanzzeit der Religionsfreiheit des
Christentums war und er ausserdem in einer seiner früheren Reden eine
Rehabilitierung der Kreuzzüge ins Spiel gebracht hat, was darauf
hindeutet, dass er bei der Agressivität der katholischen Kirche auch
mal eine Auge zudrückt.
Weder die Vernunft, noch die Friedfertigkeit des Katholizismus hätte
ihm irgendjemand abgenommen, wenn er nicht gleichzeitig einen Angriff
auf den Islam gefahren hätte.

Und bei der Aussage, "was hat der Islam jemals Gutes
hervorgebracht?", auch wenn es als Zitat verpackt wurde, hört der
Spass auf: Das ist ein Frontalangriff des Oberhaupts der katholischen
Kirche auf den Islam als Solches. Und bei der heutigen politischen
Situation ein Spiel mit dem Feuer. De facto haben wir Krieg zwischen
einem westlichen Staatenblock und islamischen Staaten, aber
gleichzeitig einen Frieden zwischen den Religionen. Weder die
Angriffe der westlichen Länder wurden religiös legitimiert, noch
werden die Besatzer wegen ihrer Religion bekämpft. Gleichzeitig gibt
es beachtliche Aktivitäten im religiösen Dialog auf allen Seiten
zumindest auf den unteren Ebenen. Ratzinger sabotiert das mit seinem
Opportunismus.

Die katholische Kirche hat in den Amerikas viele Anhänger an
fundamentalistischere christliche Gruppierungen verloren. Ich
befürchte, der tedenziell fanatische Ratzinger ist ein Schritt in
Richtung einer ebenfalls aggressiveren Ideologie des Vatikans.
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