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  • marasek

mehr als 1000 Beiträge seit 16.11.2001

Nicht mehr

Member of the Inner Party schrieb am 15. September 2006 7:24

> Ich vermute, du glaubst nicht an die
> Bibel. Daher halte ich es fuer sinnlos,
> daraus zu zitieren. Aber:

Nicht mehr.

> marasek schrieb am 15. September 2006 5:57

> Selbst wenn du an den Urknall glaubst (auch bloss
> eine Theorie!), wirst du eingestehen muessen, dass
> es etwas "davor" gegeben haben muss. Das ist schwer
> zu glauben, aber entspricht dem menschlichen Drang,
> in jeden Vorgang (auch im Urknall) eine zeitliche
> Komponente sehen zu wollen. Alles muss halt irgendwie
> "eine zeitlang" andauern. Genauso verhaelt es sich
> mit Gott: Es faellt unheimlich schwer, daran zu
> glauben. Allerdings ist das Leben mit Gott wesentlich
> einfacher. Das mag dir ja komisch vorkommen. Und das
> ist dein gutes Recht.

"Bloss eine Theorie" - die meisten wichtigen wissenschaftlichen
Erkenntnisse sind "bloss Theorien". Verwechsle nicht Theorie und
Hypothese.
Ausserdem habe ich ja gesagt "Meta-Universum", ewiges Universum in
dem unseres existiert. Ist genauso eine Letztbehauptung.
Das Leben mit Gott ist btw. NICHT einfacher, zumindest nicht für
mich. Bei einem Meta-Universum stellt sich die Frage der Theodizee
nicht. Das Universum ist wie es ist, es kann nicht anders. Gott
könnte schon, macht aber nicht.
Es gibt aus der menschlichen Perspektive sowieso keinen praktischen
Unterschied. Weder das Meta-Universum noch Gott können von uns
kontrolliert und verstanden werden. Ob mich jetzt irgendeine Laune
der Natur oder eine Laune Gottes leiden lässt, ist letztlich egal,
ich bin beidem gleich ausgeliefert - nur dass ich mir bei letzterem
noch das Hirn zermartern kann, warum "Er" das tut.

> Nein. Steht alles in Genesis, Kapitel 1. Auch fuer
> Nicht-Theologen leicht verstaendlich.

Es steht da, ja, aber es ergibt keinen Sinn.

> > Wörter sind eigentlich erst mit dem Menschen in die Welt
> > gekommen

> "1 In the beginning was the Word, and the Word was with
>    God, and the Word was God.
>  2 He was in the beginning with God.
>  3 All things were made through Him, and without Him
>    nothing was made that was made.
>  4 In Him was life, and the life was the light of men.
>  5 And the light shines in the darkness, and the darkness
>    did not comprehend it."
> (John 1:1-5)

> Das Wort war zuerst da. Und das Wort ist Gott.
> Ich vermute immer noch stark, dass du Gott als
> Wesen oder Prinzip auffasst. Das ist schlichtweg
> falsch. Das waere nur Wissen, aber nicht Glauben.

Interessanterweise /glaube/ ich sogar an die Existenz Gottes. Rein
nur als Aussage über die Natur der Realität: ich glaube daran, dass
Gott existiert, so wie ich letzlich auch daran glaube, dass
Australien existiert.

> Diesen Anspruch erhebt sie, wenn sie sich _gegen_ die
> Schoepfung wendet.

Die Evolution wendet sich nicht _gegen_ die Schöpfung. Die
Evolutionstheorie erklärt den Werdegang des Menschen und der Welt mit
den naturwissenschaftlichen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen.
Eine Theorie, die den Glauben an Gott vorraussetzt, ist schlichtweg
unwissenschaftlich.

> Evolution ist und bleibt eine Theorie. Ansonsten muesstest
> du mir knallharte Beweise auf den Tisch legen. Genauso, wie
> ich dir Gott beweisen soll.

Alles ist letzlich eine Theorie. Wenn ich mit einem rauchenden Colt
in der Hand neben der Leiche meiner viel zu reichen Frau entdeckt
werde, wird mich wohl jedes Gericht der Welt verurteilen. Das heisst
aber noch lange nicht, dass ich sie *wirklich* umgelegt habe.
Die Evolutionstheorie funktioniert sehr gut, mehr braucht es nicht.

> Was nichts mit Gott oder Schoepfung zu tun hat.
> Es gab viele Fehler in der Wissenschaft. Also?

Die Wissenschaft hat ihre Fehler revidiert. Die Theologen haben ihre
Theologie immer wieder an Hand der Wissenschaft revidiert. Gab es das
jemals umgekehrt? (der Gedanke ist nicht von mir, ist zu gut ;-) )

> Nochmal: Die Schoepfung belegt die Menschwerdung zu
> 100 % schluessig und logisch.

Sagst Du.

> Hab' ich auch nie behauptet. Wenn ich ein Gaensebluemchen
> sehe, behaupte ich und glaube daran, dass Gott hat es
> geschaffen hat. Das heisst nicht, dass Gott diese Pflanze
> gepflanzt hat oder magischerweise dorthingezaubert hat.
> Siehe oben:

> "3 All things were made through Him, and without Him
>    nothing was made that was made."

> Gott zu begreifen heisst, sich nicht auf sein Wissen zu
> verlassen. Natuerlich wurde die Pflanze auf natuerlichem
> Wege "hergestellt" (Bestaeubung etc. pp.), aber Gott hat
> es geschaffen.

Erklär das bitte genauer, das interessiert mich.


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