Was wollte Ratzinger primär sagen?
Ratzinger hat präzisiert, daß Gott kein willkürliches Wesen, sondern
ein Gott der Ordnung und der Liebe ist.
Damit hat er sich für eines der möglichen katholischen Gottesbilder
entschieden.
Es könnte nämlich einen willkürlichen Gott geben, demgegenüber nur
die ohnmächtige Demut und das blinde Gehorsam möglich ist und einem
Gott, der einer Ordnung folgt, die sich unserer Vernunft nicht völlig
verschließt und der nicht willkürlich bestimmt, was als gut oder böse
gelten soll. Zu letzterem können wir über Vernunft und Gewissen einen
Zugang haben. Einem willkürlichen Gott könnten wir nur gehorchen.
Dies hat Auswirkungen auf die Theodizee und auf die Eschatologie.
Sekundär könnte man die Aussagen des Papstes auch als eine Abgrenzung
vom Islam sehen. hängt davon ab, ob Ratzinger dies so aussagen wollte
oder ob er ungeschickt zitiert hat. Die rechte Erwiderung des Islams
wäre, daß das Zitat sich nur auf den Islam der Vergangenheit bezog
und sie sich wie die katholische Kirche zu einem nicht willkürlichen
Gott bekennen. Damit würde man sich vom religiösen Fanatismus
abgrenzen.
Nun zur Frage, ob es überhaupt vernünftig ist, an einen Gott zu
glauben?
Hier kommt oft der Einwand, daß man nur an das glaubt, was man auch
beweisen kann.
Beweisen kann man aber nur in der Mathematik und der Juristik. In der
Wissenschaft will man auch eher widerlegen und beweisen tut man in
der Wissenschaft überhaupt nicht. Wissenschaftliche Theorien können
sich bewähren und in der Wissenschaft kann man sogar mit
widersprüchlichen Theorien arbeiten und auch eine falsifizierte
Theorie kann lebendig bleiben, wenn wir so sehr an ihr hängen, daß
wir lieber zusätzliche Annahmen einführen als uns von ihr ganz zu
trennen.
Daher präzisieren wir die Frage, nämlich dahingehend, ob es Wissen
gibt ohne die Möglichkeit der Falsifikation?
Ja es gibt solches Wissen. Alle Fragen hinsichtlich gut und böse und
wahr und unwahr sind solche Fälle.
Alle Phänomene unseres Bewußtseins, wie Liebe, Zeit und Raum sind
nicht falsifizierbar und auch nicht definierbar.
Der evident erscheinende reduktive Materialismus versagt im
kosmischen und im atomaren Bereich. Wenn wir von einem Physikalismus
reden, dann wissen wir gar nicht was wir da meinen.
Es gibt kein Diktat der Vernunft.
Man kann keine Vernunft erzwingen und man sollte jedem mißtrauen, der
behauptet, daß das Denken des Anderen grundsätzlich unvernünftig ist.
Unhinterfragbare Fakten und feststehendes Wissen ist etwas für
Quizshows und nicht für den mündigen Menschen der sich die Freiheit
nimmt das zu glauben und zu denken, wozu er durch ein
selbstbestimmtes Leben gelangt ist.
Gruß
Sam
Ratzinger hat präzisiert, daß Gott kein willkürliches Wesen, sondern
ein Gott der Ordnung und der Liebe ist.
Damit hat er sich für eines der möglichen katholischen Gottesbilder
entschieden.
Es könnte nämlich einen willkürlichen Gott geben, demgegenüber nur
die ohnmächtige Demut und das blinde Gehorsam möglich ist und einem
Gott, der einer Ordnung folgt, die sich unserer Vernunft nicht völlig
verschließt und der nicht willkürlich bestimmt, was als gut oder böse
gelten soll. Zu letzterem können wir über Vernunft und Gewissen einen
Zugang haben. Einem willkürlichen Gott könnten wir nur gehorchen.
Dies hat Auswirkungen auf die Theodizee und auf die Eschatologie.
Sekundär könnte man die Aussagen des Papstes auch als eine Abgrenzung
vom Islam sehen. hängt davon ab, ob Ratzinger dies so aussagen wollte
oder ob er ungeschickt zitiert hat. Die rechte Erwiderung des Islams
wäre, daß das Zitat sich nur auf den Islam der Vergangenheit bezog
und sie sich wie die katholische Kirche zu einem nicht willkürlichen
Gott bekennen. Damit würde man sich vom religiösen Fanatismus
abgrenzen.
Nun zur Frage, ob es überhaupt vernünftig ist, an einen Gott zu
glauben?
Hier kommt oft der Einwand, daß man nur an das glaubt, was man auch
beweisen kann.
Beweisen kann man aber nur in der Mathematik und der Juristik. In der
Wissenschaft will man auch eher widerlegen und beweisen tut man in
der Wissenschaft überhaupt nicht. Wissenschaftliche Theorien können
sich bewähren und in der Wissenschaft kann man sogar mit
widersprüchlichen Theorien arbeiten und auch eine falsifizierte
Theorie kann lebendig bleiben, wenn wir so sehr an ihr hängen, daß
wir lieber zusätzliche Annahmen einführen als uns von ihr ganz zu
trennen.
Daher präzisieren wir die Frage, nämlich dahingehend, ob es Wissen
gibt ohne die Möglichkeit der Falsifikation?
Ja es gibt solches Wissen. Alle Fragen hinsichtlich gut und böse und
wahr und unwahr sind solche Fälle.
Alle Phänomene unseres Bewußtseins, wie Liebe, Zeit und Raum sind
nicht falsifizierbar und auch nicht definierbar.
Der evident erscheinende reduktive Materialismus versagt im
kosmischen und im atomaren Bereich. Wenn wir von einem Physikalismus
reden, dann wissen wir gar nicht was wir da meinen.
Es gibt kein Diktat der Vernunft.
Man kann keine Vernunft erzwingen und man sollte jedem mißtrauen, der
behauptet, daß das Denken des Anderen grundsätzlich unvernünftig ist.
Unhinterfragbare Fakten und feststehendes Wissen ist etwas für
Quizshows und nicht für den mündigen Menschen der sich die Freiheit
nimmt das zu glauben und zu denken, wozu er durch ein
selbstbestimmtes Leben gelangt ist.
Gruß
Sam