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  • lilywhite

mehr als 1000 Beiträge seit 19.03.2003

Stimmt doch gar nicht.

Axel Farr schrieb am 15. September 2006 9:31

> Hallo,

> was Du da zeichnest, ist eine Art Religionsentwicklung von den Zeiten
> der Seßhaftwerdung des Menschen an.

Woran machst du das denn fest? Ich kann nur soviel sagen, dass das
nicht stimmt.

> Religion hat jedoch viel tiefere
> Wurzeln, auch die frühen Jäger und Sammler besitzen eine Religion.

Genau davon sprach ich eigentlich. Gottglauben ist beinahe so alt,
wie die Menschheit selbst.

> Und nicht in allen Ackerbaukulturen wurden Götter in gleicher Weise
> verehrt wie das in Gottkönigreichen in Mesopotamien, Ägypten und z.B.
> bei den Inka oder Maya der Fall war.

Und damit lieferst du doch den besten Beweis dafür, dass es keinen
echten Gott gibt, denn der hätte doch dafür gesorgt, dass alle
Menschen gleichermaßen an ihn glauben (siehe Sodom&Gomorrha, Sintflut
usw.). Gott hat Menschen in Sodom und Gomorrha aufgrund ihrer Abkehr
vom Glauben ausgelöscht und nur die tugendhaften davor bewahrt. War
das nur so etwas wie Shock and Awe? Ein kleines Gastschauspiel für
die Niederschrift in der Bibel?
Vielmehr war es von der geographischen Lage (Wetter? Plattengrenzen?
Klima?) und somit davon, wie sehr ein Gebiet von unerklärlichen
Phänomenen getroffen war, abhängig, ob die Menschen dort stark oder
weniger stark zum Götterglauben tendierten und später auch davon, wie
weit der Grad der Vergesellschaftung fortgeschritten war (Ausbildung
von Hierarchien, Eliten, Fußvolk) Und auch die absolut ausgeprägte
Vielgötterei in diesen alten Zeiten spricht gegen eine Existenz des
einen, wahren, mächtigen Gottes - denn christliche Symbole gibt es
aus diesen alten Zeiten eben nicht, stattdessen jede Menge fossiler
Götzensymbole.

> Der große Schritt zwischen der Götterwelt des vor-israelitischen
> Orients und des Judentums war es gerade, daß der von Dir
> angeprangerte "Götzenkult"

Bitte? Ich prangere hier überhaupt nichts an! Du missverstehst mich
völlig. Gott will Adam und Eva als erste Menschen geschaffen haben in
völlig fertiger neuzeitlicher Form - ich habe das Argument
eingeworfen, dass es vor Millionen von Jahren bereits Urmenschen gab,
die weder hebräische Namen hatten (weil es noch gar keine hebräische
Sprache gab), noch die heutige menschliche Sprache sprachen und die
ihrerseits Götter verehrten. Was spricht eigentlich dagegen, nicht an
die Existenz DIESER Gottheiten zu glauben, sondern ausgerechnet an
den christlichen Gott?
Es ist eine Frage von Hineingeborenwerden, Lebenslage und Konvention
- DAS ist Religion. Wärest du zufällig in eine Hindu-Familie geboren,
würdest du an ungefähr 100 Götter glauben, statt an den einen - und
Gott hätte nichts dagegen tun können.

> Religiosität ist ein Grundbedürfnis des modernen Menschen.

Du redest egozentrischen Unsinn. Bin ich kein moderner Mensch, weil
Religiosität für mein Leben keine Rolle spielt, geschweige denn, gar
ein Grundbedürfnis darstellt?? Das entspricht ja genau bester
religiöser Überhöhungsrhetorik ala "Gläubige und Ungläubige". Ich
wette, Leute wie du sind auch die ersten, die das gerne dem Islam
vorwerfen, ohne sich an die eigene Nase zu packen.

> Und so
> sehr Freigeister auch versuchen, ohne einen Gott auszukommen: Für
> mich ist der Gedanke tröstlicher, daß hinter unserer Existenz letzten
> Endes etwas steht, das einen Sinn und ein Ziel verfolgt als alles nur
> als dummen Zufall zu betrachten...

Und dazu brauchst du ein Wesen, dass du weder sehen, noch erfassen
kannst?? Hinter deinem Leben steht viel mehr, als das! Hinter deinem
Leben steht der Kreislauf des Lebens, von dem du ein kleiner Teil
bist und den du weiterdrehst - DU formst deine Umwelt und sie wird
die künftigen Generationen formen! DU hinterlässt deinen Nachkommen
Ideen, Geschaffenes und Erinnerungen -DU hast Verantwortung für den
Fortbestand der Menschheit, KEIN GOTT wird das für dich übernehmen,
genausowenig, wie er dir abnimmt, für dein Überleben zu sorgen oder
aber für deinen Tod!


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