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  • cdonat

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Ich erkläre es dir

Robert Zehn schrieb am 6. Februar 2003 12:36

> Wenn die "Beweise" gefälscht sind, glaubt Ihr nicht, daß das
> auffliegt? Haben die Russen, die Chinesen, die Franzosen usw keine
> Geheimdienste (und teilweise sogar Spione in den amerikanischen
> Diensten)?

Ich frage dich, warum kein Vertreter der genannten Staaten nach der
Präsentation Powel gedankt hat, dass er ihnen dei Augen geöffnet hat.
Sie haben nicht mehr erwartet als die Wiederholung von Behauptungen.
Mehr war diese Präsentation auch kaum. Die Behauptungen wurden mit
mehr oder minder bunten Bildchen unterlegt, deren Interpretation
nicht weiter überprüfbar ist. Die Spione in den Amerikanischen
Geheimdiensten würde man durch eine direkte Widerlegung der
Behauptungen einem unannehmbaren Risiko aussetzen. Es genügt, wenn
man sich von den "Beweisen" der USA nicht beeindrucken lässt.

Es bleiben auch viele Fragen bezüglich der Richtigkeit der "Beweise":
Warum besprechen irakische Militärs derart brissante Dinge offen über
eine abhörbare Telefonleitung, wenn sie doch angeblich über ein von
China geliefertes Glasfasernetz mit starker Verschlüsselung verfügen?
Warum ist auf diesem Mitschnitt nur ein Wort wirklich klar und
deutlich zu verstehen: "Nervengas"? Woher weiss man, dass bestimmte
Bauten, die auf den Satelitenfotos zu sehen sind, Chemiewaffen
beinhalten? Wie unterscheidet ein Satelitenfoto zwischen einem
"Dekontaminierungsfahrzeug" und einem beliebigen Lastwagen? Wie
glaubwürdig sind die exil-Iraker, nach deren Angaben angeblich die
Bilder der "fahrenden Chemielabors" gemacht wurden?

> Was ist mit der simplen Tatsache, daß der Irak die UN-Inspekteure
> nicht, wie durch die Resulution 1441 gefordert, zu den
> Massenvernichtungswaffen führt, oder ihnen erklärt (mit Dokumenten
> und Exkursionen zu den Stellen, an denen diese Waffen angeblich
> vernichtet wurden) was mit ihnen passiert ist?

Wo in der Resolution steht, dass der Irak genau das tun muss? Ich
erinnere mich daran, dass vom Irak eine Zusammenarbeit mit den
Inspektoren gefordert wird. Der Einschätzung, ob diese stattfindet
hat der Vortrag von Powel keine neuen Erkenntnisse hinzugefügt. Man
kann durchaus der Ansicht sein, dass die Zusammenarbeit manglhaft
ist, dieser Vortrag hat aber nichts dazu beigetragen.

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