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  • dr.cheeba

mehr als 1000 Beiträge seit 08.07.2002

Jaja, der Coats...

Na ja, das Ganze klingt nicht mehr ganz so schlimm, wenn man das
vollständige Interview liest:

http://www.berlinonline.de/aktuelles/berliner_zeitung/tagesthema/2157
99.html

So hat Coats z. B. erst auf Anfrage von Auswirkungen auf
wirtschaftliche Beziehungen gesprochen.

Es ist auch nicht ganz aus der Luft gegriffen, daß Deutschland sich
mit der uneingeschränkten Ablehnung (ha, nachdem man so große Töne
gespuckt hat von wegen "uneingeschränkte Solidarität", ich hab gleich
gewußt, daß das ein Fehler war) Verhandlungsmaterie vergeudet hat. Es
wäre sozusagen besser gewesen, heimlich gegen den Krieg zu sein, aber
dann hätte Schröder die Wahl verloren, und als Ex-Kanzler hätte von
dieser heimlichen Kriegsgegnerschaft auch niemand etwas gehabt. Auf
Stoiber hätte man in Sachen Kriegsverweigerung wohl nicht viel geben
können, obwohl er erstaunlich kritische Töne gegenüber den USA
angeschlagen hat, an denen sich solche devoten Hohlköppe wie Schäuble
und Merkel sogar noch ein Beispiel nehmen könnten.

Aber Coats Argumentation ist natürlich so oder so affig. Als ob die
Drohkulisse gegenüber dem Irak dadurch geschmälert worden sei, daß
Frankreich und Deutschland ihre Ablehnung zum Ausdruck gebracht
haben. Schließlich dürfte es auch Hussein nicht entgangen sein, daß
Bush bei jeder Gelegenheit betont, notfalls würde man eben auch an
der UNO vorbei gegen den Irak vorgehen. Mit anderen Worten:
Gegenstimmen oder gar Veto von D und F im Sicherheitsrat ändern an
der Bedrohung überhaupt nichts.

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