the observer schrieb am 6. Februar 2003 13:38
> Es geht nicht darum, daß die Beweise (Du meinst doch bestimmt die von
> der US- Regierung vorgetragenen Argumente?) gefälscht sind, es geht
> wohl allem darum, daß das, was Powell vorgelegt hat, keine Beweise
> darstellt. Es sind Vermutungen, man kann Schlüsse daraus ziehen.
> Keinesfalls sind es Beweise, daher ist eine Fälschung nicht
> erforderlich.
Allerdings trifft man hier oft auf die Behauptung, daß sie gefälscht
seien.
> (Noch eine Anmerkung dazu: Powell hat anhand der "Indizien" zwar
> behauptet, daß etwas weggeschafft wurde, wohin es aber gebracht wurde
> - diesen Hinweis ist er uns aber schuldig geblieben. Dabei wäre das
> DER entscheidende Hinweis gewesen; jederzeit überprüfbar. Ich frage
> mich daher ganz besorgt: Arbeiten beim CIA wirklich lauter
> Dilettanten, oder wollte Powell mit dieser zirkusreifen Nummer die
> Welt an der Nase herumführen?)
Die Spuren der Trucks kann man ja verwischen (mit anderen in ein
Lager rein, wieder raus usw, das alles x-mal => Spur weg).
> > Was ist mit der simplen Tatsache, daß der Irak die UN-Inspekteure
> > nicht, wie durch die Resulution 1441 gefordert, zu den
> > Massenvernichtungswaffen führt, oder ihnen erklärt (mit Dokumenten
> > und Exkursionen zu den Stellen, an denen diese Waffen angeblich
> > vernichtet wurden) was mit ihnen passiert ist?
>
> Dann hat er gegen die Resolution 1441 verstoßen. In diesem Fall ist
> es erneut Aufgabe des Sicherheitsrates, Beschlüsse zu fassen und
> umzusetzen. So wie es auch in der Resolution 1441 niedergelegt ist.
Ja.
> Die Resolution behält sich für einen solchen Fall ernsthafte
> Konsequenzen für den Irak vor, ohne jedoch konkret zu werden. In
> keinem Satz der Resolution wird auch nur andeutungsweise mit einem
> Krieg gegen das gesamte Land gedroht.
Ja, aber für den Weltsicherheitsrat ist "ernste Konsequenzen" schon
sehr deutlich.
> > Ich bitte um sachliche Beantwortung meiner Fragen, damit ich die
> > allgemeine Stimmungslage hier nachvollziehen kann. TIA
>
> Ich persönlich bin der Auffassung, daß all das nicht Grund genug ist,
> um im Irak nur eines Diktators wegen (den man schon hätte vor 12
> Jahren beseitigen können) einen Krieg zu beginnen, unter dem vor
> allem die Bevölkerung leiden wird.
Dieser Auffassung kann man natürlich sein. Dann könnte aber jeder
Irre machen was er will, mit der eigenen Bevölkerung als Geisel.
> Ich bin ebenfalls überzeugt davon, daß ein solcher Krieg kein erfolgreicher
> Feldzug gegen den Terror werden wird, sondern ihn im Gegenteil neu aufflammen
> läßt.
Ja, mit Anti-Terror-Kampf hat das IMHO auch nichts zu tun. Allerdings
vermute ich, daß die Iraker (wie es schon in Afghanistan war) sich
größtenteils über eine Befreiung freuen werden.
Heutige Terroristen werden es als ein weiteres Alibi-Argument auf
ihre Liste aufnehmen.
> Ich bin der Auffassung, daß ein solcher Krieg, eigenmächtig und ohne
> Rücksicht auf Beschlüsse der Vereinten Nationen geführt, nicht
> geeignet ist, die Welt sicherer und friedlicher zu machen, sondern im
> Gegenteil die Kluft zwischen den kriegführenden Staaten und vielen
> anderen Staaten der Erde noch weiter zu vertiefen.
Ich vermute aber, daß es nach dem nächsten Bericht der Inspekteure
(IIRC am 14. 2) eine Feststellung von "schweren Verstößen" kommen
wird.
> Es geht nicht darum, daß die Beweise (Du meinst doch bestimmt die von
> der US- Regierung vorgetragenen Argumente?) gefälscht sind, es geht
> wohl allem darum, daß das, was Powell vorgelegt hat, keine Beweise
> darstellt. Es sind Vermutungen, man kann Schlüsse daraus ziehen.
> Keinesfalls sind es Beweise, daher ist eine Fälschung nicht
> erforderlich.
Allerdings trifft man hier oft auf die Behauptung, daß sie gefälscht
seien.
> (Noch eine Anmerkung dazu: Powell hat anhand der "Indizien" zwar
> behauptet, daß etwas weggeschafft wurde, wohin es aber gebracht wurde
> - diesen Hinweis ist er uns aber schuldig geblieben. Dabei wäre das
> DER entscheidende Hinweis gewesen; jederzeit überprüfbar. Ich frage
> mich daher ganz besorgt: Arbeiten beim CIA wirklich lauter
> Dilettanten, oder wollte Powell mit dieser zirkusreifen Nummer die
> Welt an der Nase herumführen?)
Die Spuren der Trucks kann man ja verwischen (mit anderen in ein
Lager rein, wieder raus usw, das alles x-mal => Spur weg).
> > Was ist mit der simplen Tatsache, daß der Irak die UN-Inspekteure
> > nicht, wie durch die Resulution 1441 gefordert, zu den
> > Massenvernichtungswaffen führt, oder ihnen erklärt (mit Dokumenten
> > und Exkursionen zu den Stellen, an denen diese Waffen angeblich
> > vernichtet wurden) was mit ihnen passiert ist?
>
> Dann hat er gegen die Resolution 1441 verstoßen. In diesem Fall ist
> es erneut Aufgabe des Sicherheitsrates, Beschlüsse zu fassen und
> umzusetzen. So wie es auch in der Resolution 1441 niedergelegt ist.
Ja.
> Die Resolution behält sich für einen solchen Fall ernsthafte
> Konsequenzen für den Irak vor, ohne jedoch konkret zu werden. In
> keinem Satz der Resolution wird auch nur andeutungsweise mit einem
> Krieg gegen das gesamte Land gedroht.
Ja, aber für den Weltsicherheitsrat ist "ernste Konsequenzen" schon
sehr deutlich.
> > Ich bitte um sachliche Beantwortung meiner Fragen, damit ich die
> > allgemeine Stimmungslage hier nachvollziehen kann. TIA
>
> Ich persönlich bin der Auffassung, daß all das nicht Grund genug ist,
> um im Irak nur eines Diktators wegen (den man schon hätte vor 12
> Jahren beseitigen können) einen Krieg zu beginnen, unter dem vor
> allem die Bevölkerung leiden wird.
Dieser Auffassung kann man natürlich sein. Dann könnte aber jeder
Irre machen was er will, mit der eigenen Bevölkerung als Geisel.
> Ich bin ebenfalls überzeugt davon, daß ein solcher Krieg kein erfolgreicher
> Feldzug gegen den Terror werden wird, sondern ihn im Gegenteil neu aufflammen
> läßt.
Ja, mit Anti-Terror-Kampf hat das IMHO auch nichts zu tun. Allerdings
vermute ich, daß die Iraker (wie es schon in Afghanistan war) sich
größtenteils über eine Befreiung freuen werden.
Heutige Terroristen werden es als ein weiteres Alibi-Argument auf
ihre Liste aufnehmen.
> Ich bin der Auffassung, daß ein solcher Krieg, eigenmächtig und ohne
> Rücksicht auf Beschlüsse der Vereinten Nationen geführt, nicht
> geeignet ist, die Welt sicherer und friedlicher zu machen, sondern im
> Gegenteil die Kluft zwischen den kriegführenden Staaten und vielen
> anderen Staaten der Erde noch weiter zu vertiefen.
Ich vermute aber, daß es nach dem nächsten Bericht der Inspekteure
(IIRC am 14. 2) eine Feststellung von "schweren Verstößen" kommen
wird.