Sorry, aber ich kann in diesen Ausführungen nur den Aufschrei eines Menschen in existenzieller Angst vor der Zukunft erkennen. Der merkt, dass er für das Geld, das er vielleicht jehrzehntelang eingezahlt hat, keine Gegenleistung erhält, wenn er selbst alt und/oder krank ist. Vielleicht hat er lange "seine" SPD gewählt, aber die will von ihm nichts mehr wissen. Ich glaube, dass es viele ex-SPDler gibt, die so denken.
Dass er ausgerechnet der AfD in die Arme läuft, hat, glaube ich, eher mit deren "framing" als "Stimme des kleinen Mannes" zu tun, als Partei, die diese wirklichen und berechtigten Ängste emotionalisiert und vorgibt, sie aufzugreifen. Eine der Arten, wie sie emotionalisiert werden, ist der Hass. Der richtet sich ja gegen Migranten. Früher hat er sich gegen Juden gerichtet. Aber das Muster, wie dies geschah, war ähnlich. Mit dem Programm dieser Partei hat das nichts zu tun. Ich wette er hat sich nicht mit dem Wirtschafts- und Sozialprogramm der AfD auseinandergesetzt. Sollte er aber mal tun. Es wäre aufschlussreich. Vielleicht würde er merken, dass die AfD, ebenso wie alle anderen Rechtsparteien, für ihn eine schlechte Alternative wäre. Man kann das alles, glaube ich, in dieser Argumentation gut erkennen. Ich bin schon lange der Meinung, dass das beste Mittel gegen Rechtspopulismus ein funktionierender Sozialstaat wäre.
332 Beiträge seit 18.07.2010