cdte schrieb am 26.12.2019 12:54:
Wenn aber nicht jedes Individuum gleich engagiert sein Zukunft in die Hand nimmt
wie soll es dann auch keine ´sozioökonomischen Unterschiede geben?
Im Gedankenexperiment breche ich das auf ein Spiel mit z.B. 10 Personen runter, die sich unterschiedlich bei den Themen Behausung, Nahrungsmittelbeschaffung, soziales Verhalten, vorausschauendes und nachhaltiges Handeln etc engagieren.
Klar differieren die auseinander.
Es wird immer Fleißige und Faule, Begabte und Unbegabte geben. Daher sind Unterschiede wichtig, sonst lohnt es sich für die Fleißigen nicht, länger und härter zu arbeiten.
Das ist nicht der Punkt.
Der Reichtum der obersten 1‰ begründet sich aber nur zu einem geringen Teil auf diesen Tugenden. Zu einem weitaus größerem Teil auf die Faktoren Glück, Rücksichtslosigkeit, Empathielosigkeit, Sozipopathie oder schlicht und einfach Erbschaft.
Der Leistungsgedanke wird ad absurdum geführt, wenn Reichtum nicht mehr durch eine faire Leistung, sondern durch asoziales Verhalten, Trickserei oder Erbschaft erworben wird.
Dieser Teil gehört auch zu Deinem Beispiel mit den 10 Personen.
Denn wenn von den 10 Personen zu Beginn des Spiels einer Person bereits Schloßallee, Bahnhöfe und Kraftwerke gehören und die übrigen 9 Personen sich nur noch um die einzig freie Straße kloppen dürfen und noch dazu mit Schulden ins Spiel starten, während der reiche Erbe von Beginn gleich die ganze Bank hat, dann lohnt es sich, erst einmal über eine kleine Revolution der 9 Mittellosen gegen den einen Erben nachzudenken. Sofern der keine Bereitschaft zeigt, unter den gleichen Bedingungen ins Spiel zu starten wie alle anderen auch.