Hätte man die Taliban besiegen wollen, dann hätte es einer flächendeckenden Kontrolle des Landes bedurft. Man hätte sich von Seiten der NATO wie Eroberer verhalten müssen.
Hat man aber nicht getan. Unter anderem, weil man das Märchen aufrecht erhalten wollte, die Taliban wären eine kleine Minderheit, die "das Volk" unterdrückt. Und weil die Heimatfront keine Eroberungskriege mehr mitmacht.
Ich erinnere an den zerstörten Tanklaster und den Aufschrei, den es hier in der Politik gab, dass dabei Menschen ums Leben kamen. Wie soll ein Offizier vor Ort effektiv einen Gegner bekämpfen, wenn er nicht einmal dessen Nachschub behindern darf? Und während sich die Islamisten über jeden toten westlichen Soldaten freuen, muss der deutsche Befehlshaber fürchten, sich für jeden gefallenen Gegner rechtfertigen zu müssen. Dann bleibt eben nur, sich in das eigene Lager einzubunkern und auf den Abzug zu warten.