Das ist aber was anderes. Da wurden die guten Absichten der Menschen ausgenutzt, um Krieg zu führen und viele leichtgläubige haben sich durch diese "Hitler ist wieder da"-Propaganda linken lassen. Zu viele, aber eben auch nicht so viele, wie man hätte befürchten können. Leider waren die meisten dieser Leichtgläubigen Journalisten, die glaubten, "der Sache" zu dienen, indem sie von MVW faselten, noch lange (bis heute teilweise) nachdem klar war, dass wir damit - auf gut Deutsch gesagt - verarscht wurden.
Viele dieser Typen sind so unfähig, zuzugeben, dass sie sich haben verladen lassen, dass sie auch beim x-ten Hitler des Jahres nach Milosevic und Saddam bis heute daran festhalten. Die Amis nennen das "pathetic" und das trifft es ganz gut. Kann man auch an der Iran-Berichterstattung sehen.
... Wobei...: Seit Ahmadinedjad wurde noch keiner gehitlert. Nicht mal Suleimani. Der hat nur angeblich was geplant (wurde aber dann zurückgezogen) und hat außerdem ganz schlecht über die USA geredet. Vielleicht haben sie gemerkt, dass die Hitler-Sache niemanden mehr überzeugt.
Ich stimme da voll zu.
Die Forderungen sind absolut richtig.
Problematisch ist deren Missbrauch.
Und da gibt es m.E. ein Problem, besonders in Deutschland.
Man ist derart berauscht von solchen hehren Forderungen, man fühlt sich so unendlich gut dabei und glaubt, auf diese Weise einen Makel der Geschichte kompensieren zu können, dass man gar nicht bemerkt wie verführbar man dadurch wird.
Für mich war die Stellungnahme unserer Medien für den Krieg gegen den Irak 2003, besonders die Kriegsbefürwortung durch Enzensberger, einen sonst recht kritischen und selbstständigen Denker, eine Riesenenttäuschung und gleichzeitig eine Warnung wie wenig Verlass auf die heutigen deutschen Intellektuellen ist.