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  • Manfred Kandlbinder

56 Beiträge seit 17.09.2021

Krieg ist die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln

Ein Satz vor dem viele in Ehrfurcht das Knie beugen, weil er so griffig ist und dem Kind in uns das so gerne Krieg spielt gar so komfortabel in die Karten spielt. Daher wird er kaum hinterfragt, auch nicht dann wenn mehr als ein Jahrhundert blutigster Beispiele zeigen woran der Satz krankt, wie sehr er verkürzt, täuscht und ins Gegenteil verkehrt.

Denn Politik ist eben nicht nur ein Satz von Werkzeugen. Politik ist auch der Plan und der Architekt. Wenn politische Ziele auf Konfrontation gerichtet sind, dann ist Krieg nicht die Fortsetzung sondern die unausweisliche Bedingung zur Verfolgung der politischen Ziele. Man muss sich dann gefallen lassen ein Aggressor zu sein, zu Recht.

Es glaubt doch wohl niemand das der andere Schuld sein kann wenn man ihm mit Ansage etwas wegnehmen will und der sich dann wehrt ? Genau darauf läuft aber die politische Zielsetzung der westlichen, vornehmelich Nato-assoziierten, Kräfte hinaus. Das ist durchweg das Motto amerikanischer Aussenpolitik seit 8 Dekaden. Die US verfolgt rücksichtslos und kompromisslos seine Interessen.

Dabei geht es aber nicht um Existenzsicherung, es geht darum Maximalziele, Maximalprofit, Maximalhegemonie zu erreichen und zu erhalten. Dieses Modell hat zahllose Male versagt. Beim Versuch alles zu bekommen, wurde oft genug sogar der geringste Einfluss verspielt. Ja man hat sich sogar als vernünftiger Partner komplett disqualifiziert.

2003 wollte man die Taliban vertreiben um sie als sicheren Rückzugsort für Terroristen auszuschalten. Bravo ! Kann man heute sagen. Auch im Irak, ein eindrucksvolles Beispiel völligen Versagens. Syrien, Lybien, Vietnam und zahllose südamerikanische Länder, entweder man hat völlig versagt und es gibt nicht einmal mehr einen Staat den man als Partner adressieren kann oder die Bevölkerung ist skeptisch bis feindlich gegenüber allem was der Westen oder die USA zu sagen haben.

Wenn meine politischen Ziele auf so viel Widerstand treffen das ich keine anderen Weg habe als den Versuch sie mit militärischen Mitteln durchzusetzen. Dann ist das nicht die Schuld meiner Konfliktgegner, es ist meine Schuld, denn dann habe ich idiotische Ziele.

Unterdrückung, Vertreibung und Ausbeutung stecken oft im Kern dahinter und man kann darauf wetten, wenn die NATO oder die USA wieder einmal irgendwo intervenieren dann nur weil sich jemand nicht brav auf den Rücken gedreht und sich verdammt noch mal hat ausbeuten lassen wie es sich gehört.

Über hundert Jahre sind verschiedene Staaten immer wieder gescheitert. Alle wollten Kontrolle und den anderen diktieren wie sie leben und was sie behalten dürfen. Zu nichts anderem hat die Kriegsmaschinerie in dieser Zeit gedient.

Ein "Ja" zur Militarisierung ist ein "Ja" zur Ausbeutung anderer, zur Unterdrückung anderer und zum Mord an Menschen die nur verteidigen werden was wir ihnen in Zukunft wegnehmen wollen. So widerwärtig ist es in Wahrheit.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.11.2023 10:50).

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