Manfred Kandlbinder schrieb am 05.11.2023 08:38:
2008 wurde die Ukraine (leider) nicht in die NATO aufgenommen, danach war das Thema vom Tisch. Merkel Deutschland hätte auch später nicht zugestimmt. 2014 hat Putin die Situation genutzt und mit seinen grünen Männchen den Donbass und Krim annektiert.
Das Thema war keineswegs "vom Tisch" die USA und andere waren fest entschlossen und haben die Aufnahme der Ukraine weiterhin eisern verfolgt, ablesbar an der Anwesenheit von "Mitlitärberatern" in der Ukraine.
Dann wurde er größenwahnsinning und wollte die ganze Ukraine, das Ergebnis sehen wir. Die annektierten Gebiet sind in Gefahr zurückerobert zu werden, sogar der Verlust der Krim droht.
Bezüglich NATO Beitritt ehemaliger Ostblock Staaten, dazu gibt es ja genüg pol. Erklärungen/Verträge von Russland unterschrieben.
Er will und wollte nicht die ganze Ukraine. Sie können sich sicher sein, so wie die Front momentan verläuft ist es sehr komfortabel für Putin, bzw. Russland. Denn was sie ebenfalls nicht zu wissen scheinen. Auch irgendein anderer Russe der an die Macht kommt würde diesen Konflikt weiter führen oder hätte ihn begonnen. Die Eliten in Russland betrachten eine Ukraine in der NATO als existentielle Bedrohung, müssen sie nicht verstehen, aber sie müssen es wissen sonst machen sie sich weiter Illusionen. Es geht hier nicht darum was wir gerne hätten oder wie die Welt nach unserer romantischen Sicht sein sollte. Sondern darum wie sie ist denn darauf müssen wir uns einstellen.
Die Russen (selbst wenn Putin jetzt tot umfällt) werden diesen Krieg auch noch zehn Jahre führen und führen können. Der Kriegsverlauf des letzten Jahres hat deutlich gemacht das die Ukraine nicht in der Lage ist, und auch niemals sein wird, nennenswerte Erfolge zu erzielen.
Moderne Kriegsführug dreht sich um zwei Dinge. Artillerie und Soldaten, das eine hat Russland etwa 7:1 bis 10:1 im Verhältnis zur Ukraine, das andere etwa bei 5:1. Die Ukraine konnte nie und wird auch nie diesen Krieg gewinnen können.
Was sie vergessen zu erwähnen ist das lange nach Helsinki eine eigene Vereinbarung von der Ukraine unterzeichnet wurde. Neutralität gegen eine russische Garantie der territorialen Unversehrtheit, dabei ging es auch um die Rückgabe sowjetischer Atomwaffen.
Nun ist aber das Traurige das sie glauben die Russen würden Verträge einhalten, obwohl wir es ja auch nicht tun wenn unsere Interessen verletzt werden. Natürlich tun sie es nicht und wir haben so lange Druck ausgeübt, solange unsere dummen Ziele verfolgt bis Putin genau das getan hat was er angekündigt hat.
Wir wussten was Putin tun würde und haben trotzdem keinen anderen Weg gesucht unsere Ziele angepasst sondern gehofft oder geglaubt er würde es doch nicht tun oder hatten die Illusion er hätte nicht die Möglichkeit.
Aber er hatte die Möglichkeit und er hat seine Ziele jetzt schon praktisch erreicht. Die Infrastruktur in der Ukraine ist am Boden. Die Landwirtschaftliche Produktion erreicht kaum mehr als 40% des Vorkriegsniveaus und wird wohl auch auf Jahrzehnte unter 70% dieses Nieveaus bleiben, aufgrund von Kontamination mit Uranmunition, Cluster Bomblets und anderen Kampfmitteln. Die Bevölkerung der Ukraine ist massiv geschrumpft.
Putin sagte er würde die Ukraine ruinieren und er ist praktisch jetzt schon fertig damit. Jetzt wird er nur noch abwarten, denn entgegen des allgemeinen Irrglaubens wollte er nie "die ganze Ukraine". Denn dann hätte er ein Millionen Volk an den Hacken das nichts als Ärger machen würde. Die Ostukraine und die Krim sind anders, weil die Bevölkerung eher friedlich unter Russland leben würde. Davon wird er vermutlich sogar Teile behalten. Vielleicht auch alles, je nachdem wie dumm wir uns anstellen in Verhandlungen die kommen werden.
Ich bin mir recht sicher Putin würde morgen Verhandlungen aufnehmen, denn seine wichtigsten Kriegsziele sind schon längst erreicht. Der Ukraine Krieg liesse sich morgen beenden, wenn wir nur nachgeben würden. Denn offen gesagt sind unsere Ziele inzwischen ohnehin nichtig. Die Ukraine kann für mindestens 20 Jahre nicht der EU beitreten und als Nato Mitglied ist sie auch völlig unattraktiv nach all der Zerstörung und dem Bevölkerungsschwund in Folge der Fluchtbewegungen.
All das hätte vermieden werden können, wir hatten die Möglichkeit dies zu verhindern indem wir anders handeln. Wir haben keine Kontrolle über Putin, nur über unser eigenes Handeln. Wir glauben wir hätten "alles richtig gemacht". Aber haben wir das wirklich wenn wir genau wussten was passieren würde wenn wir weiter so handeln und es trotzdem getan haben ? Millionen Menschen auf der Flucht und hundertausende Tote weil wir "richtig" aber leider trotzdem sehr dumm handeln mussten.
2008 hatte Putin nichts unternommen, danach gab es keinen Aufnahmeantrag. Nebelkerzen. Jetzt ist Finnland drin, was machen die Russen, die ziehen Soldaten von der ach so bösen Grenze zur NTAO ab. Auch 2014 gab es keine Gefahr einer NATO Aufnahme. Das sind vorgeschobene Gründe. Russland will sein Staatsgebiet erweitern, die Bodenschätze der Ukraine.
Sie spielen auf das Budapester emorandum an und vergessen zu erwähen , dass es 3 Jahre späterdie NATO-RUssland Grundakte gab
" Am 27. Mai 1997 kommt es zur NATO-Russland-Grundakte. Darin verpflichten sich beide Seiten, die Souveränität aller Staaten zu achten. Russland erkennt an, dass es kein Vetorecht gegen die NATO-Mitgliedschaft anderer Länder hat. "
Ich bin mir des Nationalismus der rus. Bevölkerung sehr wohl bewusst und gehe auch davon aus, dass der Mann an der Spitze egal ist. Der Krieg wird weitergeführt. Sie verstehen sicherlich, dass ich mit einem solchen Land nur minimalen Kontakt haben möchte und froh bin, dass es keine EU-Visa mehr für Russen gibt und hoffe das es 20+ Jahre so bleibt.
Da Russland ihrer Meinung seine Kriegsziele die Zerstörung der Ukraine erreicht hat, kann sich Russland ja auch einfach zurückziehen.
Wir hätten 2008 anders handeln müssen. und die Ukraine in die NATO aufnehmen sollen.