Ich finde, man kann pazifistisch argumentieren ohne sacrificium
intellectu:
- Moralische Kriegstreiber vereinfachen, indem sie die
Gegenwartssituation geschichtslos betrachten und die
Auseinandersetzung mit Konfliktursachen vermeiden; ohne Aufarbeitung
und Beseitigung der Ursachen hätte man auch nach einem offiziellen
"Kriegsende" nur einen scheinbaren Frieden.
- Moralische Kriegstreiber warten immer erst, bis das Kind in den
Brunnen gefallen ist, anstatt Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu
entschärfen (und manche Konflikte entstehen erst durch die eigene
Intervention, vgl. die Inflation an Gewalt, die der sogen. "Krieg
gegen den Terror" losgetreten hat).
- Kriegerische "Lösungen" sind oft nur die Vorgeschichte für
Folgekonflikte, z.B. mit dem "Kriegsende" in Afghanistan/Pakistan,
Libyen oder Irak haben ja nicht die bewaffneten Auseinandersetzungen
dort aufgehört.
- Die von westlichen Bündnissen geführten Kriege der letzten 25 Jahre
waren alle unnötig und höchst selektiv, so dass es unglaubwürdig ist,
hier wären die Menschenrechte der alleinige Maßstab - vom mit Füßen
getretenen Völkerrecht ganz zu schweigen.
- Zur Kriegsbefürwortung reizende Nazi- und Hitler-Vergleiche
entstammen wahrscheinlich nur den PR-Agenturen, die von einer der
Konfliktparteien engagiert worden sind, um im Westen Reflexhandlungen
abzurufen - gut aufbereitet z.B. nachzulesen in: Operation Balkan.
Werbung für Krieg und Tod, ISBN 978-3-8329-3591-7. Das ist eine
Rezept, das bei Milosevic, Hussein, Gaddafi, Assad und Putin
angewendet worden ist und von dem wir in Zukunft immer neue
Kostproben serviert bekommen werden.
- Friedliche Konfliktlösungsstrategien sind vorbeugend, langfristig
und nachsorgend. Würden sie engagiert global implementiert, könnten
sich wahrscheinlich über 90 % aller Konflikte lösen lassen anstatt zu
Kriegen zu eskalieren. Moralische Kriegstreibern sind friedliche
Konfliktlösungsstrategien unbekannt, Ergebnisse der Friedens- und
Konfliktforschung werden nicht abgefragt. Stattdessen berät man mit
PR-Agenturen, systemkonformen NGOs und Wirtschaftsvertretern, aus
welchen Konflikten sich politisches und wirtschaftliches Kapital
schlagen lässt.
- Kriege abzulehnen bédeutet, selber keinen Krieg anzufangen. Wenn
einem ein Krieg aufgezwungen wird - und pazifistische
Abwehrstrategien wie sozialer Widerstand u.ä. nicht eingeübt wurden
oder der Gegner Ziele verfolgt, die sich nicht mit friedlichen
Mitteln wieder "abschütteln" ließen, z.B. Genozid, Kolonialisation -
gilt das Recht auf Selbstverteidigung. Solche klassischen
Landkriegsfälle sind aber für uns hier und heute rein spekulativ.
Anderen zu helfen, ist von den moralischen Kriegstreibern nicht ernst
gemeint, denn die meisten Kriege auf der Welt lassen sie kalt.
- Militärische Intervention z.B. bestenfalls durch UN-Blauhelme macht
nur Sinn, wenn beide Konfliktparteien dies wollen, z.B. Indonesien -
Ost-Timor. Und wenn die das wollen, dann ist Bewaffnung nicht nötig.
Andernfalls betreibt man nur erneut Erosion des Völkerrechts sowie
Kollateralschadenanhäufung mit beständigem Zulauf für das gegnerische
Lager.
- Beispiel Boko Haram: Militärische Intervention unnötig, weil
aussichtslos. B.H. bewegt sich frei in fünf Ländern, die allesamt
schwach entwickelt sind. Geldhahn zudrehen (viel durch Lösegelder,
aber militärisch kann man dem auch nicht beikommen, sondern nur
polizeilich), Rekrutierungspotential trockenlegen durch Bildung und
Entwicklung (korrupte Regierung nicht mehr unterstützen), Grenzen
zumachen, Amnestie für Mitläufer, Prämien auf die Führungsebene
aussetzen, Spitzel in den Behörden finden (B.H. weiß oft, wo sie in
aller Ruhe zuschlagen können) usw. usf.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit ...
intellectu:
- Moralische Kriegstreiber vereinfachen, indem sie die
Gegenwartssituation geschichtslos betrachten und die
Auseinandersetzung mit Konfliktursachen vermeiden; ohne Aufarbeitung
und Beseitigung der Ursachen hätte man auch nach einem offiziellen
"Kriegsende" nur einen scheinbaren Frieden.
- Moralische Kriegstreiber warten immer erst, bis das Kind in den
Brunnen gefallen ist, anstatt Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu
entschärfen (und manche Konflikte entstehen erst durch die eigene
Intervention, vgl. die Inflation an Gewalt, die der sogen. "Krieg
gegen den Terror" losgetreten hat).
- Kriegerische "Lösungen" sind oft nur die Vorgeschichte für
Folgekonflikte, z.B. mit dem "Kriegsende" in Afghanistan/Pakistan,
Libyen oder Irak haben ja nicht die bewaffneten Auseinandersetzungen
dort aufgehört.
- Die von westlichen Bündnissen geführten Kriege der letzten 25 Jahre
waren alle unnötig und höchst selektiv, so dass es unglaubwürdig ist,
hier wären die Menschenrechte der alleinige Maßstab - vom mit Füßen
getretenen Völkerrecht ganz zu schweigen.
- Zur Kriegsbefürwortung reizende Nazi- und Hitler-Vergleiche
entstammen wahrscheinlich nur den PR-Agenturen, die von einer der
Konfliktparteien engagiert worden sind, um im Westen Reflexhandlungen
abzurufen - gut aufbereitet z.B. nachzulesen in: Operation Balkan.
Werbung für Krieg und Tod, ISBN 978-3-8329-3591-7. Das ist eine
Rezept, das bei Milosevic, Hussein, Gaddafi, Assad und Putin
angewendet worden ist und von dem wir in Zukunft immer neue
Kostproben serviert bekommen werden.
- Friedliche Konfliktlösungsstrategien sind vorbeugend, langfristig
und nachsorgend. Würden sie engagiert global implementiert, könnten
sich wahrscheinlich über 90 % aller Konflikte lösen lassen anstatt zu
Kriegen zu eskalieren. Moralische Kriegstreibern sind friedliche
Konfliktlösungsstrategien unbekannt, Ergebnisse der Friedens- und
Konfliktforschung werden nicht abgefragt. Stattdessen berät man mit
PR-Agenturen, systemkonformen NGOs und Wirtschaftsvertretern, aus
welchen Konflikten sich politisches und wirtschaftliches Kapital
schlagen lässt.
- Kriege abzulehnen bédeutet, selber keinen Krieg anzufangen. Wenn
einem ein Krieg aufgezwungen wird - und pazifistische
Abwehrstrategien wie sozialer Widerstand u.ä. nicht eingeübt wurden
oder der Gegner Ziele verfolgt, die sich nicht mit friedlichen
Mitteln wieder "abschütteln" ließen, z.B. Genozid, Kolonialisation -
gilt das Recht auf Selbstverteidigung. Solche klassischen
Landkriegsfälle sind aber für uns hier und heute rein spekulativ.
Anderen zu helfen, ist von den moralischen Kriegstreibern nicht ernst
gemeint, denn die meisten Kriege auf der Welt lassen sie kalt.
- Militärische Intervention z.B. bestenfalls durch UN-Blauhelme macht
nur Sinn, wenn beide Konfliktparteien dies wollen, z.B. Indonesien -
Ost-Timor. Und wenn die das wollen, dann ist Bewaffnung nicht nötig.
Andernfalls betreibt man nur erneut Erosion des Völkerrechts sowie
Kollateralschadenanhäufung mit beständigem Zulauf für das gegnerische
Lager.
- Beispiel Boko Haram: Militärische Intervention unnötig, weil
aussichtslos. B.H. bewegt sich frei in fünf Ländern, die allesamt
schwach entwickelt sind. Geldhahn zudrehen (viel durch Lösegelder,
aber militärisch kann man dem auch nicht beikommen, sondern nur
polizeilich), Rekrutierungspotential trockenlegen durch Bildung und
Entwicklung (korrupte Regierung nicht mehr unterstützen), Grenzen
zumachen, Amnestie für Mitläufer, Prämien auf die Führungsebene
aussetzen, Spitzel in den Behörden finden (B.H. weiß oft, wo sie in
aller Ruhe zuschlagen können) usw. usf.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit ...