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Avatar von w-j-s
  • w-j-s

mehr als 1000 Beiträge seit 24.11.2005

Kommt auf den Kontext an

Der Beitrag hier war als Antwort auf die Antwort meines ersten Beitrags gedacht,
Sorry...
also den hier
https://www.heise.de/forum/p-40335172/

Natürlich ist das Spiel mit den Geschlechtern auch interessant und je nach Lust und Laune auch schön (oder eben auch mal nicht). Nur will man nicht den ganzen Tag damit bombardiert werden. Man fragt sich echt, ob Leute, die den ganzen Tag meinen, andere mit ihrer geschlechtlichen Identität nerven zu müssen, nicht einfach nur zu wenig befriedigenden Sex haben.

Nun etwas ernsthafter:
Beim Doping geht es aber nicht nur um Transathleten. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass die, wenn ihnen ihr Leistungssport Freude macht, sich an Wettkämpfen beteiligen wollen.

Klar, in Sportarten wie Reiten oder Schießen, wo es eigentlich schon immer absurd war, dass man überhaupt nach Geschlechtern getrennte Wettkämpfe macht (die Reiter haben daher auch keine Trennung nach Geschlechtern, die Sportschützen aber seltsamerweise schon) ist das kein Problem. Testosteron hat auf das Ergebnis im Sportschießen wohl keinen Einfluss und beim Reiten ist wohl eher das Ross gedopt.

Es ändert sich die Situation aber in fast allen anderen Sportarten und vor allem auch dann, wenn Minderjährige involviert sind. Doping kann das Leben ruinieren und beträchtlich verkürzen. Daher ist es kriminell, wenn es Minderjährige betrifft.

Es ist übrigens nicht auf Transathleten beschränkt. Lance Armstrong war ja auch gedopt, hatte aber davor Hodenkrebs und eine Operation. Was wäre, wenn beide Hoden hätten entfernt werden müssen? Das bedeutete ja de facto Kastration, da das Testosteron produzierende Organ aus medizinischen Gründen entfernt worden wäre,
Ist es gerechtfertigt, so jemandem die sportliche Karriere zu verbauen?

Eigentlich nicht.

Und es ist dann auch klar, dass man, da ja auch bei Transathleten eine medizinische Indikation vorliegt, es auch diesen eigentlich nicht verwehren kann. Einerseits. Andererseits, wo sind dann die Grenzwerte? Man wird für den Muskelaufbau doch wohl verständlicherweise die maximal erlaubte Testosteronkonzentration im Körper exogen zuführen. Alles andere wäre unlogisch, wenn man Spitzenleistungen erzielen will.

Nun ist diese Konzentration aber natürlicherweise individuell verschieden. Es gibt ja nicht den typischen Mann oder die typische Frau. Diese Erkenntnis ist übrigens schon etwas älter als die "Genderforschung".

Sollte man dann nicht allen erlauben, den Testosteronlevel bis zur zulässigen Höchstgrenze des jeweiligen biologischen Geschlechts zu erhöhen?

Das wäre einerseits dann ja nur fair.

Da Testosteron aber auch aggressiver macht, sprich, das eigene Befinden nachhaltig verändert und auch damit verbunden die Interaktion mit anderen, stellt sich die Frage, ob das nun wirklich so eine gute Idee ist, noch mehr Alpha-Männchen und Alpha-Weibchen zu "produzieren". Die sind nämlich vom Charakter her für den Zusammenhalt einer Gesellschaft eher problematisch, vor allem, wenn es zu viele davon gibt. (Gar keine ist auch nicht gut. Dass eine charakterlich diverse Gesellschaft interessanter ist als eine eher einheitliche, auch diese Erkenntnis ist übrigens nicht neu.)

Fazit: Mit alledem macht man - in bester Absicht - ein riesiges Fass auf.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.01.2022 16:56).

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