Wenn es nur so wäre! Nur ein Kostenfaktor!
Tatsächlich trifft der dringend notwendige Klimaschutz mitten ins Herz des Kapitalismus. Es genügt nicht, wie bei Finanz- oder Gesundheitskrisen "die Bazooka rauszuholen", also Milliarden in die Hand zu nehmen. Solcherart Maßnahmen zielen ja gerade darauf ab, Krisen zu überbrücken, um den Kapitalismus wieder auf Wachstumskurs zu bringen, damit er sich wieder stabilisiert; Kapitalismus ohne Wachstum geht nämlich nicht. Die Milliarden kommen dann durch das Wachstum wieder rein, ein gutes Geschäft. Das Leben kann weitergehen.
Der Klimawandel ist aber erstens keine Krise (Krise ist ein vorübergehender Zustand), und zweitens ist bei den haarsträubenden Umweltproblemen unserer Zeit das kapitalistische Wirtschaften an sich das Problem. Es muss beendet werden, sonst sehen wir kein Land. Und das ist eben nicht nur eine "Energiewende", sondern eine grundsätzliche Infragestellung unseres Lifestyles, unserer Kultur. Vieles von dem, was uns selbstverständlich ist, was unsere Lebenswelt ausmacht, wird verschwinden müssen. Wer glaubt, wir könnten mit Windrädern, PV-Anlagen und ganz vielen technischen Innovationen weitermachen wie bisher, der macht sich was vor. Aber in der Disziplin Selbstbetrug ist der Mensch ja leider ganz gut. Übrigens auch die TP-Klima-Autoren, wie man hier wieder sieht:
Das Klima ist nicht einfach nur ein Kostenfaktor. Der Slogan "Wäre das Klima eine Bank, hättet ihr es längst gerettet" ist auf tragische Art falsch. Falsche Diagnosen machen aber nichts besser, im Gegenteil, sie führen in die Irre - weshalb TP-Klima-Artikel kontraproduktiv sind.