mipani schrieb am 01.03.2023 13:43:
Wenn der Klimawandel ein Lebewesen mit schärfen Zähnen wäre, das dich in deinen Heise-Sofa-Experten-Hintern beißen würde, dann würdest du den Klimawandel wahrscheinlich immer noch leugnen.
Das Thema "Klimawandel" lässt sich in zwei Aspekte gliedern:
1.
Der Wandel selbst, das kann man ganz gut nachvollziehen und messen, z.B. anhand von Wachstumsringen in Bäumen, Auswertung von Sedimentschichten, Bohrungen in Erdreich und Eis und seit einiger Zeit eben auch über Thermometer. Es hat sich herausgestellt, dass das Klima ständig Änderungen unterworfen ist, insbesondere zu Eiszeiten wie derzeit, wenn also die Pole mit Eis bedeckt sind, was eher die Ausnahme ist, hat sich das Klima auch in der Vergangenheit mitunter innerhalb kurzer Zeitabschnitte mit starken Temperatursprüngen geändert, so zumindest Prof. Harald Lesch in einem seiner etwas älteren Videos.
Heißt, über den Klimawandel braucht man sich nicht streiten und wer glaubt, das Klima sei stets gleich und nicht im Wandel, ist schlicht falsch informiert.
Wie groß der Anteil des Menschen am Wandel ist, weiß ich nicht, lässt sich abschließend wohl auch noch nicht einmal halbwegs genau feststellen sondern allenfalls abschätzen. Grundsätzlich beobachte ich hier aber die Tendenz, dass die Akzeptanz der Abschätzungen um so größer ist, desto höher der menschliche Anteil angegeben wird.
2.
Der Klimawandel wird instrumentalisiert um damit verschiedene Dinge umzusetzen. Dabei wird jedoch nicht zielgerichtet das in den Fokus genommen was das Klima beeinflusst oder es könnte, sondern es wird selektiert. Einer der größten CO2-Emittenten als Einheit ist z.B. das US-Militär. Da könnte man sich als Aktivist vor unsere großen Militärbasen, die größten der USA außerhalb ihres eigenen Landes, setzen / festkleben um dort darauf aufmerksam zu machen. Passiert nicht. Stattdessen drangsalieren sie lieber ganz normale, harmlose Durchschnittsbürger die nur zur Arbeit wollen bzw. besser müssen. Vor einem typischen türkischen oder arabischen Hochzeitskorso, wo man nur zum Spaß durch die Gegend fährt, hätte ich noch keinen Klimakleber gesehen.
Auch verbieten wir uns selbst weiter Verbrennungsmotoren herzustellen, obwohl unsere Motoren mit zu den effizientesten ihrer Art gehören. Wenn wir keine mehr herstellen, werden wir halt weniger effiziente von woanders beziehen.
Jetzt will Habeck schon nächstes Jahr Öl- und Gasheizungen verbieten. Wo dann so plötzlich noch erlaubte Heizungen herkommen sollen weiß er selbst nicht.
Dem westlichen Lebensstil wirft man vor, der klimaschädlichste Lebensstil von allen zu sein. Wer aber schon einmal im anderen, ferneren Ländern war, z.B. in einigen afrikanischen Ländern, Bangladesch, Pakistan, Indien etc. wird dort schnell feststellen, was und wie dort Abfälle aller Art, insbesondere Kunststoff in die Flüsse und Meere gelangen. Diese Länder sind aber überhaupt nicht Gegenstand der Diskussion, wir versuchen's hier rauszureißen indem wir Kunststoffstrohhalme verbieten. In der Konsequenz, dass früher die Kunststoffstrohhalme in Papier eingepackt waren und heute die Papierstrohhalme in Kunststoff eingepackt sind. Auch kloppen wir zwar gerne auf China ein, kaufen aber alles was geht dort ein, wobei die Sachen dort unter Produktionsbedingungen und Umweltaspekten produziert werden die wir uns hier kaum vorstellen können.
TL;DR:
Nahezu alle Maßnahmen mit Verweis auf das Klima retten das Klima - global betrachtet - nicht, zerstören aber hier unsere wirtschaftliche Grundlage und stören das gesellschaftliche Miteinander. Wenn das so weitergeht, sind wir bald genau so ein "Shithole" wie viele andere. Stimmt nicht ganz, denn immerhin sind wir Weltmeister in gendergerechter Sprache. Ist ja auch was.