Bislang galt die Marktwirtschaft auch beim Geld: Steigt die Nachfrage, steigt der Preis. Wenn der Staat Kredite aufnimmt, also die Nachfrage nach Geld steigt, steigen die Zinsen.
2008 hat man entdeckt, dass der Mechanismus ausgehebelt wird, wenn der Staat das Geld, dass er ausgeben will, einfach druckt. Wenn die Geldmenge in demselben Tempo steigt wie die Nachfrage, bleibt der Preis - die Zinsen - gleich.
Eigentlich funktioniert das nicht, da die Menge der Waren, die dem vorhandenen Geld gegenübersteht, nicht im gleichen Masse wächst: Wenn es in Europa Waren im Wert von 10 Gazillionen Euro gibt, und die Geldmenge von 10 auf 20 Gazillionen Euro erhöht wird, kann man mit dem Euro nur noch die Hälfte Waren einkaufen. 100 % Inflation.
Bisher ist die Inflation - weitgehend - ausgeblieben, weil das neue Geld gleich wieder im Tresor eingelagert wird: man hat die Banken gezwungen, ihr Eigenkapital massiv zu erhöhen.
Bleibt die Frage: läuft da gerade ein Schneeballsystem in gigantischem Ausmass ab? Oder haben die Zentralbanken sich ihre Rolle als Gelderschaffer von den privaten Banken zurückerobert? Sodass wir alle profitieren von der Gelderschaffung und nicht mehr die Deutsche Bank und Goldman Sachs, die vorher Geld gemacht haben (pardon the pun) mit Leverage faktoren von bis zu 50?