Die NATO-nahe Konrad Adenauer Stiftung hat genau zu diesem Thema einen interessanten Artikel publiziert "Russlands Umgang mit der Krise in Belarus - Letzter Anlauf zum Unionsstaat?". Sehr lesenwert. Auch das komplexe Verhältnis zwischen Lukaschenko und Putin wird darin näher beleuchtet.
Seit 1999 sind Russland und Weißrussland/Belarus formal in einer Union vereinigt. Vor und während des Ukraine-Krieges hat Lukaschenko bereits mehrmals öffentlich im Fernsehen von dieser Vereinigung gesprochen und mitgeteilt, dass es keine simple Integration in die Russische Föderation geben wird, sondern irgendeine Unionsform/Allianz. Das ist ja leider an der deutschen Medienlandschaft vorbeigegangen, weil russische Nachrichten seit Kriegsbeginn zensiert werden. Sonst könnte man sich auch solche Artikel sparen.
Ursprünglich dachte Lukaschenko nämlich er würde in dieser Union eine dominante Rolle einnehmen, weil er gegenüber Jelzin in einer besseren Machtposition war. Doch Putin erwies sich dann schwieriger Verhandlungspartner. Also wurde dieses Vereinigung über Jahre auf Eis gelegt. Nach den prowestlichen Demonstrationen in Belarus hat sich Lukaschenko dann doch plötzlich dazu entschlossen das ganze zu beschleunigen.
mMn wird das Thema jetzt von den Medien wieder aufgegriffen, um das bröckelnde Narrativ vom imperialistischen Putin aufrechtzuerhalten und ist wieder einmal durchschaubar.