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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Würde

Die Öffentlichkeit in Nigeria steht übrigens keinesfalls geschlossen hinter einem solchen Abenteuer.

Es ist äusserst fraglich wer, ausser dem Präsidenten, der es geschafft hat, sich in den ersten Amtswochen eindrucksvoll unbeliebt zu machen, hinter dieser unsinnigen Idee steht. Nicht einmal die Parteikollegen des Präsidenten stimmten in der einschlägigen Senatsdebatte zu. Entsprechend gab es auch keine parlamentarische Einverständnisentscheidung.

Bezeichnend auch, dass niemand sich Gedanken über die völkerrechtliche Zulässigkeit macht. Man kann einen Überfall auf den Niger ja nicht als humanitäre Aktion legitimeren, da doch bei dem Putsch kaum Gewalt angewendet wurde und offenbar eine Mehrheit der nigrischen Bevölkerung nichts gegen die Absetzung des Präsidenten einzuwenden hat. Viele jubeln den Putschisten zu, was nicht ganz grundlos sein kann. Sie sind wohl nicht an einem Fetisch namens Demokratie interessiert, sondern möchten einfach in Würde leben können. 75 Prozent der Nigriner haben keinen Zugang zu Strom, so dass es nur einer Minderheit auffällt, dass die nigerianische Regierung die Stromexportleitungen in den Niger, die 70 Prozent des dortigen Verbrauchs decken, hat kappen lassen...

Die alte Kolonialmacht hat es zu bunt getrieben (siehe dazu den einschlägigen, ganz ernsthaften Text von Sonneborn) und auch die restliche EU ist augenscheinlich bei den Nigrinern nicht besonders gut angeschrieben.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.08.2023 23:07).

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