berni (e13cc9cb) schrieb am 16.08.2023 17:46:
Also wenn sie den abgehalfterten Bazoum nicht wieder in den Sattel bekommen, könnten sie beispielsweise einen jungen "Oppositionsführer" von außen schicken, der Demokratie und Befreiung im Gepäck hat...
Ja, und da Afrika sowieso ein "Vielvölkerkontinent" ist, muss auch nicht unbedingt ein Nigerier (?) sein, irgendein Afrikaner reicht, fällt sowieso nicht auf.
und - weil es sich gerade so gut ausgeht - mit der Unterstützung der amerikanischen Militärs im Land rechnen kann?
Damit die USA offiziell ihr Militär einsetzen können, müssen sie den Einsatz "Zuhause" verkaufen können. Wenn sie also nicht grade Al-Queda oder nen Völkermord zum Verhindern aus dem Hut zaubern können, oder die Nigerier anfangen ne Basis mit Granaten zu belegen, sieht das eher mau aus. Was anderes sind "Zivile Sicherheitsmitarbeiter" (Academi, oder wie die mittlerweile heissen) die dann entsprechend für den Schutz der "Richtigen" sorgen können.
Das heisst nicht, das nicht "versehentlich" mal eine Hellfire oder JDAM eine Kaserne, Kommandoposten oder sonstige Strategische Einrichtung treffen könnte.
Jetzt treibt sich allerdings Prigoschin mit seinen Leuten in der Gegend rum. Ganz schön verzwickt.
Prigoschin ist ne Ausrede. RU ist momentan aufgrund der Zusagen aus dem Afrika-Gipfel (und der fehlenden Kolonialgeschichte😉) recht beliebt in Afrika, was einigen halt Kopfzerbrechen bereitet.
Allem zum trotz sorgen (bisher) die Franzosen im Norden Nigers für Sicherheit, wo die Tuareg regelmäßig Überfälle und Aufstände angezettelt haben. Da die Franzosen demnächst weg sind und das Militär von Niger das nicht leisten kann (deswegen machen das ja die Franzosen), brauchen sie jemanden der den Job übernimmt. Die Amis werden das nicht (haben sie bereits gesagt) und eine UN-Mission (erst recht ECOWAS) ist aufgrund der Politischen Lage auch unwahrscheinlich. Da sie Wagner von Russland "Gesponsort" bekommen könnten, ist das die logische Wahl.
Die Amis haben, laut eigener Aussage (im Artikel), in Niger ihre Basen (und Logistik) für Operationen in gesamt Nordafrika, die zu verlegen wird teuer und, vor allem, zeitaufwändig. Das möchten die USA aktuell nicht auch noch stemmen müssen, also hängen sie dafür lieber NATO-Partner hin.
Das gleiche gilt für die Sorge, dass Wagner ne US-Basis übernehmen könnte: An den Einrichtungen hat die Armee von Niger viel zu viel eigeninteresse (das dürfte besser sein als alles was sie selber haben) und durch die abziehenden Franzosen wird genug für Wagner frei.