Kaum ein Staat zeigt deutlicher, dass sich unsere Vorstellung von Demokratie, Kultur und gesellschaaftlicher Entwicklung nur schwer exportieren läßt. Die Staaten, die erfolgreich den Weg in eine stabile Demokratie gefunden haben, sind entweder europäisch geprägte Staaten oder hatten bereits vorher eine Hochkultur, die sich mindestens auf dem Niveau des Mittelalters befand.
Eigentlich ist Nigeria ein reiches Land, das mit seinem vielen Erdöl schon längst europäisches Niveau hätte erreichen können.
Aber:
Die Bevölkerung ist von 37, Mio. auf jetzt 195 Mio. Einwohner gestiegen.
Auf dem Index menschlicher Entwicklung befindet sich Nigeria auf Platz 157 von 189.
(Bis auf dem Jemen und Afghanistan liegen allerdings alle Staaten mit einer noch niedrigeren Entwicklung alle in Afrika.)
Daher pumpen auch wir Deutschen immernoch massiv Entwicklungshilfe nach Nigeria.
Das Hauptproblem wird in dem Artikel beschrieben: Es sind Korruption, Vettern- und Stammeswirtschaft in einem Vielvölkerstaat.
So wurden z.B. Ende Dezember 2016 50.000 „Geisterbeamte“ (Ghost workers) von den Gehaltslisten gestrichen, weil sie nur formell als Staatsbedienstete geführt wurden und nicht gearbeitet haben.
An diesem Elend ist nicht der Westen order irgendwelche Kapitalisten schuld.
Mit dem Land ist einfach kein Staat zu machen. Solange sich dort nicht die Grundeinstellung der Leute ändert, wird dieses Land niemals auf eigenen Füßen stehen.
Es ist einfach eine Illusion hunderte bis tausende Jahre gesellschaftlicher Entwicklung einfach ausblenden zu können. Da sind Stammeskulturen, die sich weitestgehend auf Steinzeit- oder bis Eisenzeitniveau befunden haben, ins Industriezeitalter katapultiert worden.