Syrah schrieb am 26. April 2011 08:11
> Cooro schrieb am 25. April 2011 23:44
> > Immer wenn auf der Facebook-Seite von n24 mal wieder eine Meldung
> > über einen Kindermörder steht, sieht man in 99% der Kommentare wie
> > Gewaltgeil und Rachsüchtig die durchschnittliche Bevölkerung ist.
> Ach, glaube ich nicht.
Ich auch nicht. Facebook ist für mich auch nicht die Realität. Die
Realität sind die konkreten Erfahrungen mit direkter Demokratie und
danach wurde die Todesstrafe in der Mehrzahl der Fälle abgeschafft
als eingeführt. Außerdem blüht die Irrationalität gerade da auf wo es
keine direkte Demokratie gibt. Da geht hin bis zum Lynchmord wie in
Mexiko. Wenn das Volk keine direktdemokratische Kultur entwickeln
kann, dann setzt sich der Mob von der Straße aka Facebook durch.
Nirgendwo sonst als in einer direkten Demokratie haben die
Todesstrafengegner (wozu ich mich auch zähle) bessere politische
Chancen auf eine Ächtung der Todesstrafe. Denn dadurch wird das Thema
nicht unter den Teppich gekehrt, sondern es muß mit offenem Visier
gekämpft werden. In einer guten (direkten) Demokratie gewinnen die
mit den guten Argumenten.
Wer dagegen das Volk unterdrückt und entmündigt, der darf sich nicht
wundern, wenn irgendwann die Leute völlig ohne Gerichtsverfahren am
Laternenmast baumeln.
> > "Der Kerl muss so lange gequält und gefoltert werden, bis er um seine
> > Erlösung, seinen Tod, bettelt."
> > 15 Personen gefällt das.
> Jo, 15. Und wieviele haben das gelesen, finden es nicht gut, und
> sagen dazu nichts, weil man mit Fanatikern eh nicht reden kann? Es
> gibt Personengruppen, die rationalen Argumenten nicht zugänglich
> sind. Jeder, der mit seiner Zeit etwas besseres anzufangen weiß,
> spart sich an der Stelle die Diskussion.
Facebook ist ein Sandkasten für Spätpubertierende. Da geht es um
nichts. Also wozu sich von Merkbefreiten die Zeit stehlen lassen?
In einer (direkten) Demokratie läuft das ganz anders. Da geht es um
konkrete politische Entscheidungen und da kann man nicht nur mit "Ja,
gefällt mir" abstimmen sondern auch mit "Nein".
> Nur weil Leute viel Zeit und Lust haben, Foren vollzuheulen, sind sie
> noch lange nicht in der Mehrheit. Oder im Recht.
Genau. Erst in einer (direkten) Demokratie zeigt sich wer in der
(demokratischen) Mehrheit ist. Facebook hat aber mit (direkter)
Demokratie soviel zu tun wie ein Fisch und ein Fahrrad.
> Außerdem hätte ich nen ganz anderen Vorschlag: Wer für Hinrichtungen
> ist, muss bereit sein, jemanden zu töten (hinzurichten). Das dürfte
> das für die Praxis dann recht schnell erledigen.
Sowieso. Die Lynchfreunde sind aber schon mit der (direkten)
Demokratie an sich schon meist überfordert. Die sind groß im
Sprücheklopfen auf Stammtischniveau. Aber wenn es darum geht eine
handfeste demokratische Mehrheit zu überzeugen ist meist die Luft
raus.
> Manche Dinge sagen sich leichtfertig, sehen in der Praxis dann aber
> ganz anders aus. Gib den Menschen Verantwortung und sie werden sich
> (im Zweifel nach einer Lernkurve) verantwortungsvoll verhalten.
Genau, das ist der Unterschied zwischen (direkter) Demokratie ...
> Entmündige sie und du hast überall Postings dieser Art. Kostet ja
> nichts und man muss den Konsequenzen seiner Meinung nicht ins Gesicht
> sehen.
... und Stammtischgelaber.
> > Ganz normale Leute. Mit vollem Namen.
> Normal würd ich die nicht nennen.
Yep. Normal ist was anderes.
> Cooro schrieb am 25. April 2011 23:44
> > Immer wenn auf der Facebook-Seite von n24 mal wieder eine Meldung
> > über einen Kindermörder steht, sieht man in 99% der Kommentare wie
> > Gewaltgeil und Rachsüchtig die durchschnittliche Bevölkerung ist.
> Ach, glaube ich nicht.
Ich auch nicht. Facebook ist für mich auch nicht die Realität. Die
Realität sind die konkreten Erfahrungen mit direkter Demokratie und
danach wurde die Todesstrafe in der Mehrzahl der Fälle abgeschafft
als eingeführt. Außerdem blüht die Irrationalität gerade da auf wo es
keine direkte Demokratie gibt. Da geht hin bis zum Lynchmord wie in
Mexiko. Wenn das Volk keine direktdemokratische Kultur entwickeln
kann, dann setzt sich der Mob von der Straße aka Facebook durch.
Nirgendwo sonst als in einer direkten Demokratie haben die
Todesstrafengegner (wozu ich mich auch zähle) bessere politische
Chancen auf eine Ächtung der Todesstrafe. Denn dadurch wird das Thema
nicht unter den Teppich gekehrt, sondern es muß mit offenem Visier
gekämpft werden. In einer guten (direkten) Demokratie gewinnen die
mit den guten Argumenten.
Wer dagegen das Volk unterdrückt und entmündigt, der darf sich nicht
wundern, wenn irgendwann die Leute völlig ohne Gerichtsverfahren am
Laternenmast baumeln.
> > "Der Kerl muss so lange gequält und gefoltert werden, bis er um seine
> > Erlösung, seinen Tod, bettelt."
> > 15 Personen gefällt das.
> Jo, 15. Und wieviele haben das gelesen, finden es nicht gut, und
> sagen dazu nichts, weil man mit Fanatikern eh nicht reden kann? Es
> gibt Personengruppen, die rationalen Argumenten nicht zugänglich
> sind. Jeder, der mit seiner Zeit etwas besseres anzufangen weiß,
> spart sich an der Stelle die Diskussion.
Facebook ist ein Sandkasten für Spätpubertierende. Da geht es um
nichts. Also wozu sich von Merkbefreiten die Zeit stehlen lassen?
In einer (direkten) Demokratie läuft das ganz anders. Da geht es um
konkrete politische Entscheidungen und da kann man nicht nur mit "Ja,
gefällt mir" abstimmen sondern auch mit "Nein".
> Nur weil Leute viel Zeit und Lust haben, Foren vollzuheulen, sind sie
> noch lange nicht in der Mehrheit. Oder im Recht.
Genau. Erst in einer (direkten) Demokratie zeigt sich wer in der
(demokratischen) Mehrheit ist. Facebook hat aber mit (direkter)
Demokratie soviel zu tun wie ein Fisch und ein Fahrrad.
> Außerdem hätte ich nen ganz anderen Vorschlag: Wer für Hinrichtungen
> ist, muss bereit sein, jemanden zu töten (hinzurichten). Das dürfte
> das für die Praxis dann recht schnell erledigen.
Sowieso. Die Lynchfreunde sind aber schon mit der (direkten)
Demokratie an sich schon meist überfordert. Die sind groß im
Sprücheklopfen auf Stammtischniveau. Aber wenn es darum geht eine
handfeste demokratische Mehrheit zu überzeugen ist meist die Luft
raus.
> Manche Dinge sagen sich leichtfertig, sehen in der Praxis dann aber
> ganz anders aus. Gib den Menschen Verantwortung und sie werden sich
> (im Zweifel nach einer Lernkurve) verantwortungsvoll verhalten.
Genau, das ist der Unterschied zwischen (direkter) Demokratie ...
> Entmündige sie und du hast überall Postings dieser Art. Kostet ja
> nichts und man muss den Konsequenzen seiner Meinung nicht ins Gesicht
> sehen.
... und Stammtischgelaber.
> > Ganz normale Leute. Mit vollem Namen.
> Normal würd ich die nicht nennen.
Yep. Normal ist was anderes.