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Avatar von respice_finem
  • respice_finem

33 Beiträge seit 15.12.2022

Aus der Nummer kommen wir nicht ungeschoren raus,

es stellt sich halt einfach die Frage, in was für einer Welt wir zukünftig leben wollen.

Grundsätzlich geht es Chomsky ja auch nicht ausschließlich um den Krieg RU - UKR, auch wenn er den im Artikel explizit erwähnt.

Es geht darum, ob wir es denen überlassen, die bereit sind, den status quo mit Waffengewalt verteidigen zu lassen - und nö, ich meine jetzt nicht die ukrainischen Grenzen, die sind mir tatasächlich ziemlich umme, so wie die meisten anderen auch. Wer Karten Europas u der Welt auch nur der letzten 100 Jahre betrachtet, kann leicht erkennen, wie veränderbar diese Verläufe sind. Daher werden in Kriegen auch nie Frieden, Freiheit und Freude verteidigt sondern Einfluss. Und es wird Geld gemacht.

Daher ist mir Putin einfach genau so wenig sympathisch wie jeder andere, der meint, seine Ansichten und Lebensweisen seien so großartig, dass man sie den Leuten mit Waffengewalt "verkaufen" müsste.

Was mich wirklich umtreibt, sind die Menschen, und zwar überall, die in Kriegsgebieten leben müssen, weil sie sich eine Flucht bspw. nicht leisten können oder körperlich eingeschränkt sind oder warum auch immer. Da sehe ich uns in der Versntwortung u der werden wir nicht gerecht, indem unsere einzige Antwort ist, nochmals draufzubomben.

Zu meinem Friedensverständnis: Ich wäre definitiv nicht bereit, meine Familie in den Krieg für was auch immer zu schicken oder selber zu kämpfen. Natürlich gäbe es Bedrohungsszenarien, in denen ich mir vorstellen könnte, Gewalt aus Notwehr gegen einzelne Individuen auszuüben, allerdings würde ich vorher immer versuchen zu deeskalieren.
Wer dringend kämpfen mag: ich plädiere für abgeschlossene Bereiche, in denen Waffennarren mal so richtig auf andere ballern dürfen. Aber lasst doch die leben, die bessere Strategien entwickelt haben, mit ihren Ängsten und Unsicherheiten fertig zu werden.

Und ja, es gibt auch einige geschichtliche Beispiele für erfolgreichen passiven Widerstand: am bekanntesten vielleicht Ghandis Salzmarsch, aber auch die Norweger waren in WWII mit passivem Widerstand, der
stark gewerkschaftlich organisiert war, sehr erfolgreich gegen das Nazi-Regime. Das Militär hat btw. zu diesem Thema auch einieges an Lesestoff zu bieten, ist aber für Kraus-Maffay u Frau Strack-Zimmermann einfach wenig rentabel. Möglicherweise gibt man auch diese Infos einfach nicht so gern ans Volk, das die Methoden dann natürlich gegen alle Regierungen angewendet werden können 😉

Nochmals kurz zur Ukraine, da die für viele ja zum beherrschenden Thema geworden zu sein scheint: das Land ist strukturell am Ende, wenigstens der östliche Teil, war ja vorab schon nicht besonders aufgestellt. Ich halte es für absolut unrealistisch, dass RU noch die Kapazitäten hat, das gesamte Land zu überrennen, geschweige denn, es zu halten oder gar weiter zu marschieren. Allerdings wäre eine Art Afghanistan-Situation vorstellbar, wenn das Ganze noch lange weitergeht. Das kann doch auch niemand wollen.
Genausowenig wird die Ukraine es schaffen, Russland zu zerschlagen (btw. wollen wir das wirklich? Ein maximal destabilisiertes RU geführt von kleinen Warlords die mit Atomsprengköpfen winken, kann doch nicht ernsthaft irgendjemandes Interesse sein).

Fakt ist: es muss jetzt verhandelt werden, dabei darf man RU nichts schenken, allerdings muss man wohl schon sehr kreativ an die Sache herangehen, um längerfristig für Ruhe zu sorgen.

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