wenn es denn im "Mutterland der Demokratie" stattfindet. Genau das gleiche Verhalten in Ländern, die sich diese "Demokratie" einzuverleiben gedenkt, z.B. in der Ukraine, gefördert, angeleitet und finanziert von US-Geheimdiensten, dient allerdings der Verbreitung der "westlichen Werte" und der Demokratie! Wenn zwei das gleiche tun...
Ich habe selten einen so einseitigen und dummen Artikel auf Telepolis gelesen. Die transatlantische Propaganda trieft aus jeder Zeile. Wenn Trump weg ist, sind die USA wieder das moralische Zentrum der westlichen Wertewelt, alles ist wieder gut. Keinerlei Erwähnung des Komplottes der Demokraten und des tiefen Staates gegen den Kandidaten und späteren Präsidenten Trump, der unter dem Stichwort "Russiagate" in die US-Geschichte als beispiellose Verschwörung eingehen wird. Kein Wort über die beispiellose Gleichschaltung der Medien und der Internetkanäle im letzten Präsidentschaftswahlkampf gegen den Präsidenten des Landes - nichts. Gegen Trump sind alle Mittel erlaubt, sie müsen nicht einmal erwähnt und diskutiert werden. Ein seltsames Demokratieverständnis...
Allerdings sind die USA schon lange keine Demokratie mehr. Der Abstieg in eine Oligarchie hat nicht mit Trump begonnen; der ehemalige Präsident Carter stellte bereits vor Jahren fest, dass die USA alleine vom großen Geld regiert werden. Die allermeisten US-Amerikaner wissen das, und in dem Maße, in dem durch die von den Neoliberalen vorangetriebene Globalisierung weite Teile des Landes auf das Niveau eines Entwicklungslandes gesunken sind, wächst die Armut und Verzweifelung, aber auch Wut und Gewaltbereitschaft. Eigentlich ist die Geschichte des Präsidenten Trump ein extremer Ausdruck dieser US-Misere: Die Verzweifelung, aber auch die politische Ungebildetheit und Blindheit der Massen haben einen derartigen Grad erreicht, dass sich ein Horrorclown wie Trump zu einer Hoffnungsgestalt entwickeln konnte.
Trump wird das Weiße Haus verlassen. Die Probleme und die Menschen, die ihn da rein gebracht haben, werden aber bleiben. Und es ist nicht zu erwarten, dass die Demokraten diese Probleme angehen werden. Die bringen längst die bewährten Neocons wie Victoria Nuland in Stellung, um die unter Trump eingefrorenen Konflikte wie etwa den in der Ukraine wieder anzuheizen. Deren Ziel ist der Einmarsch in Moskau.