sepp_mairhubr schrieb am 30.05.2023 15:41:
Ich bin mittlerweile soweit zu sagen, dass endlich ein Krieg kommen muss, bei dem 2/3 Menschen sterben müssen um zu erkennen, dass es nur mit einem "Miteinander" weitergeht
Das kann ich voll nachvollziehen, die Geschichte zeigt aber, dass auch diese Rechnung nicht aufgehen dürfte.
Schon der erste Weltkrieg wurde ja als "the war to end war" betitelt, und verschiedene Erfindungen haben Kriege massiv verändert. Aber das Grundprinzip - nämlich, dass irgendwelche Herrscher wegen irgendwelcher Unstimmigkeiten ihre Untergebenen als Verfügungsmasse vorschicken, um sich gegenseitig abzuschlachten - ist seit Jahrtausenden unverändert.
Ich gehe inzwischen so weit und sehe eine erhebliche Kriegslust als ein fast automatisches Beiprodukt einer Evolution. Wer weiß, vielleicht hat sie auch einen Anteil daran, dass wir im Universum noch keine Spuren von intelligentem Leben finden konnten.
Plakativ gesagt: Warum sollte man mit der Tonne Antimaterie, die man hergestellt hat, ein interstellares Raumschiff antreiben, wenn man sie auch auf seinem eigenen Planeten anderen Lebenwesen, die nicht zu seinem "Rudel" gehören, auf den Kopf werfen kann?
Oder auf die Menschheit bezogen: Gerade mal ca. ein Jahrhundert nach dem elektrischen Licht wurde die Wasserstoffbombe erfunden, und die hat bereits das Potenzial zu einem Doomsday Device. Man könnte ohne technische Hürden irgendwo unterirdisch eine riesige Wasserstoffbombe mit vielen Gigatonnen TNT-Äquivalent bauen, die bei der Zündung Unmengen an Staub in die Atmosphäre wirft und einen globalen nuklearen Winter auslöst, was einen Großteil des irdischen Lebens vernichtet. Und ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass jemand in diesem Jahrtausend eine solche oder auch eine noch verheerendere Waffe einsetzen wird.