Denn die anderen Völker hätten sich - ohne asimiliert zu werden - anders entwickelt und unter bestimmten Bedingungen bessere Überlebensmöglichkeiten haben können, als in der Form assimiliert worden zu sein.
Das Problem bei dieser Betrachtung sind die uneingestandenen, geradezu "geheimen" moralischen Vorannahmen.
Wie genau ist das "besser" der "bessere Überlebensmöglichkeiten" gefüllt? Hohe Individuenzahl? Möglichst geringer Leidensdruck? Zeitliche Erstreckungsdauer der Existenz? Größtes Glück der größten Zahl? Oder, förmlich ganz und gar antik: bewußt als zu Ethik befähigtes Wesen dasein? Für Menschen also: Menschen im "kulturell-philosphischen Endstadium" der humanen Entwicklung?
Also moralfreie Intelligenz ist vermutlich interessengesteuerte Intelligenz.
Interessen sind selten moralfrei, insofern gibt das einen inneren Widerspruch. Gänzlich moralfreie Intelligenz wäre eher eine zufallsabhängige Intelligenz, da keine nicht-zufällige Entscheidung ohne moralische Rahmenbedingungen auskommt.
Ob die immer langfristig die richtigen Entscheidungen trifft?
Und da sind wir wieder tief im Kernbereich des Moralischen - oder woran sonst kann man die Richtigkeit des "richtigen" überhaupt bemessen?
Ist Effektivität das einzig "richtige", oder gehört auch "Ansehnlichkeit" dazu? Oder sollte allein der monetäre Preis die "Richtigkeit" bestimmen? Das kann man nicht in einem "moralfreien Raum" betrachten, weil die Kriterien immer eine (ggfs. inhärente, aber nicht explizite) Moral in sich tragen.