GoC schrieb am 29.03.2016 09:44:
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Soviel ist die Freundschaft dann doch nicht wert...
Warum wird es als Verlust von Freundschaft empfunden, wenn sich die soziale Situation ändert? Ich habe manchmal den Eindruck dass Freundschaften immer als Kompensation für eigenes Lebensversagen benötigt werden. Was ist so schlimm daran, wenn ein Mensch seine bisherigen Kontakte einschränkt, oder auch abbricht, wenn er sich seiner Familie zuwendet. Das Beklagen dieser Erscheinung erscheint mir wie eine Entrüstung darüber, dass sich da einer der kollektivistischen Kontrolle entzieht. Und das ist es vielleicht auch - der Mensch muss als Konsument unter Kontrolle bleiben, und das funktioniert in der Gruppe eben besser. Woher sollten Mutter und Vater auch Kenntnis vom neuesten smartphone nehmen? ;-)
Natürlich konsumiert auch eine Familie. Aber die finanziellen Möglichkeiten sind beschränkt und weitere Lebenshaltungskosten, so verantwortungsbewusst gehandelt wird, werden nie wieder einen Konsum ermöglichen, wie vor den Zeiten einer Familie.
Da ist es doch besser die Einheimischen, meist gut ausgebildet, für die Kapitalverwertung zu nutzen und ihnen die Gründung einer Familie als Psycho-Tragödie zu vergällen; für die Konsumentennachwuchs holt man sich dann lieber Menschen die nicht die die Kostenfallen überblicken, die den Konsum einschränken würden.