Man ersetze Mal den Begriff "Mutter" durch den Beruf.
Klar, die Kassierin im Supermarkt findet darin Erfüllung darin, den größten Teil ihres Lebens auf einem Stuhl zu verbringen und Artikel über den Scanner zu ziehen. Das wird dann natürlich nicht bereut.
"Flucht in die Frucht"? Da gibt es aber noch sehr viel häufiger die Flucht in den Job.
Vom sehr häufigen Helfersyndrom in den sozialen Berufen, bis zu den Leuten, die nur für ihre Karriere leben. Und da ist dann auch ganz schnell mal Kassensturz angesagt.
Die jahrzehntelange Rackerei zahlt sich dann in der Regel doch nicht so aus, wie gedacht. Der Burnout kommt dann mit der Erkenntnis, dass man sich den Wagen immer voller geladen hat, ohne die erhoffte Anerkennung zu bekommen, weil die Karriere stockt, die Anerkennung fehlt und man seiner eigenen Hybris nicht mehr gerecht werden kann.
Da gibt es dann die Einsichtigen mit der Chance auf Heilung und die Leute, welche die Fehler dann bei den Anderen suchen: Stichwort "Gläserne Decke".
Eine gute und erfolgreiche Mutter wird man nicht automatisch, wenn man Kinder gebärt. Genauso wenig, wie der erfolgreiche Sex einen guten Vater ausmacht.
Aber Vater- und Mutterschaft geben den Menschen die Chance geistig zu wachsen, weil man damit eine nicht abwälzbare Verantwortung für andere Menschen übernimmt.
Selbstverständlich ist dieses auch härter als ein Job, der wenigstens die Illusion vermittelt, die Brocken auch mal hinwerfen zu können.
Dafür hat man die Chance eine Beziehung zu Menschen aufbauen zu können, die einem bedingungslos Vertrauen. Dies ist selten geworden in unserer Zeit.
Das "Bedauern der Mutterschaft" ist eine kleine Prinzessin-Einstellung. Zum Einen ist dies unfair gegenüber den Kindern zum Anderen ist es eine Waschlappeneinstellung, die mir auch in anderen Lebensbereichen zum Halse heraushängt.
Die Leute, die sich permanent daran aufhängen mal vor etlichen Jahren "verkehrt abgebogen" zu sein.
Klar stellt sich jeder Mal die Frage, ob nun der andere Weg nicht besser gewesen wäre. Damit sollte man es aber auch belassen. Auch ein Leben ohne Familie und Kinder ist ja keinesfalls konstant und ein Zustand läßt sich auch nicht konservieren.