Wednesday_ schrieb am 30.03.2016 07:31:
Es ist wohl ein Problem, den "Moment der Geburt" überhaupt zu bestimmen. Manche gebären ja über etliche Stunden... Gemeint ist eher der Moment, in dem der Scheiß vorbei ist und das Kind das erste Mal zu sehen und zu halten ist. Das kann tatsächlich äusserst ergreifend wirken und glückselig machen, je nach den Umständes des gesamten Vorgangs. Ich gehe davon aus, daß dieser Moment die Bindung und Liebe zum Kind eher festigt (oder in manchen Fällen erst herstellt) als die Schwangerschaft, die von manchen Leuten gerne esoterisch überhöht wird.
Das meinte ich - sicherlich kann es die Bindung noch stärker machen oder sogar begründen, aber eben nicht immer, aber schon dieser Moment wird ja so verklärt - schönster Moment im Leben, das Wunder des Lebens im eigenen Arm, der größte Moment der Mutterliebe usw. usf. Schon da beginnt ja oft auch der Druck auf die Mutter, so zu funktionieren, wie es erwartet wird - bitte sei jetzt ergriffen und glücklich und drück das Kind an dich und so weiter und so fort. Wenn da die Mutter sich abwendet oder gar zu erschöpft ist oder dergleichen, dann ist da schon sehr oft die erste Kritik zu erwarten, nach dem Motto "aber es ist wichtig, dass das Kind jetzt spürt... " Also schon das erste "reiß dich zusammen", egal wie es der Mutter da gerade geht.