Das Projekt war und ist Geopolitik.
Das heißt nicht, dass es grundsätzlich schlecht ist.
Man kommt ja so oder so nie ganz um Geopolitik herum.
Dass halb Europa Gas und Öl aus der russischen Föderation bezieht, daran kommt man ohnehin nicht drum herum.
Wenn aber eine dicke Pipeline mehr nicht über den Landweg sondern durch die Ostsee verläuft, dann verringert dies die Möglichkeit für die bisherigen Transitländer mit zu verdienen, Druck auszuüben bzw. sich an der Pipeline selbst zu bedienen.
Natürlich verschiebt dies die politische Landschaft.
Russland hat ganz legitime Interessen daran, mit seiner Kundschaft jeweils einzeln verhandeln und dann auch einzeln liefern zu können.
Die USA hat Interesse daran über Polen und die Ukraine den europäischen Energiemarkt unter ihrer Kontrolle zu halten.
Ich denke, der Artikel stellt das schon recht gut da.
Und was Öko angeht, so sieht der Autor das m.M.n. auch richtig.
Entscheidend ist der Ausbau der regenerativen Energieträger und Gas wird das letzte sein auf was hier verzichtet werden kann.
Den Konflikt um die Ukraine kann man dabei fast vergessen.
Wenn es den Amis um die Ukraine ginge, ginge es den Ukrainern besser und es müsste auch keine Feidschaft mit Russland herrschen.
Es geht den Amis aber in erster Linie um die geo-strategische Lage der Ukraine und diese hat sich nicht geändert. Für die Ukraine selbst mag es existentiell wichtig sein ob sie sich Gas abzapfen können und an Transitgeldern verdienen. Und sehr wahrscheinlich ging es ihnen mit Russland in der Vergangenheit da noch besser, als wenn, wie befürchtet, das Gas aus der anderen Richtung fließen sollte. Den Amis geht es aber eher um die Kontrolle des euopäischen Energiemarkes dabei.
Deshalb ändert eine Pipeline mehr die durch die Ostsee läuft sehr viel am Mächtespiel.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.02.2021 15:19).