und inzwischen begriffen haben, dass diplomatisches Handeln in der Regel keine radikalen Ideen auf Stammtischniveau verträgt.
Bevor nämlich jemand zur persona non grata erklärt wird, gibt es eine Reihe anderer Maßnahmen, von der Protestnote (die schon eine harte Maßnahme ist) über die Einbestellung des Botschafters ins Außenministerium, die die Missbilligung des Gastlandes zum Ausdruck bringen können. Und selbst davor gibt es viele Möglichkeiten, einen frechen und arroganten Kerl wie Grenell in die Schranken zu weisen. Nämlich, indem man ihn ganz einfach ignoriert und auf dem diplomatischen Parkett isoliert. Und auf dem Weg ist er schon eine Weile.
Es entspricht nicht den Gepflogenheiten einer deutschen Bundesregierung, dass sie sich aufs gleiche Niveau begibt wie die USA oder Russland, die im kalten Krieg reihenweise gegenseitig Diplomaten des Landes verwiesen haben.
Gewonnen ist damit nämlich gar nichts.
Aber das zu begreifen ist nicht jedermanns Sache. Populär sind zünftige Sprüche und radikales Handeln.