Tobias Claren schrieb am 23.12.2019 08:37:
Wenn die USA das Zeug für €100/1000m³ mit dem Schiff liefern können, warum sollten einzelne Firmen es nicht trotz "Verträgen mit Russland" (mit denen diese Unternehmen nichts zu tun haben) und einer neuen Leitung dort bestellen, und z.B. in ihre Netze einspeisen oder an Tankstellen (für Autos) liefern?
Dann hätte die Leitung nach Russland den Vorteil dass die USA Konkurrenz haben, und evtl. von sich aus billiger liefern als die Russen.
Die Dt. Regierung kann ja wohl kaum verbieten US-Gas per Schiff zu kaufen. Dass wäre ein Menschenrechtsverstoß...
Klar, wenn. Aber man macht ja langfristige Liefer- und Abnahmeverträge um bei der Grundversorgung die Spekulation rauszuhalten. Denn da kann der Preis auch schnell mal auf 500€ steigen, was am Gasmarkt letztes Jahr der Fall war.
Warum die USA dieses Jahr anscheinend Probleme hatten, ihr LNG loszuwerden - und zwar nicht nur in Deutschland ... da habe ich derzeit keine Idee.
Grundsätzlich heißt es natürlich dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Weswegen ja auch für viel Geld die LNG-Terminals gebaut wurden. Und Deutschland braucht in den nächsten Jahrzehnten sehr viel Gas - anders sind Kohle- und Atomausstieg realistisch nicht zu schulten.
Die Sanktion für NordStream2 sind deswegen schon sehr seltsam, denn anscheinend ist es ok wenn das Gas durch Polen, Slowakei, Tschechien, Belarus und die Ukraine nach Deutschland kommt, aber eine direkte Leitung ist ein Sicherheitsrisiko für Europa.