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  • brianhenry

158 Beiträge seit 17.09.2022

Re: Scholl-Latour hatte recht

dickbrettbohrer schrieb am 10.03.2023 13:34:

brianhenry schrieb am 10.03.2023 11:29:

dickbrettbohrer schrieb am 10.03.2023 11:01:

Vorsicht mit solchen Aussagen!

Der Sprengstoff für die drei Pipelines war auf 1,5 Tonnen geschätzt. Wären bei 4 Pipelines dann 2 Tonnen und zusätzlich jeweils eine stabile Hülle.
Die in beiden Beiträgen beschriebenen zylindrischen Grundminen (höchst plausibel) sind z.B. für solche Tiefen / Salzwasser gemacht und schauen nach sehr massivem Stahl aus. Dann sind wir bei ca. 2 Tonnen Sprengstoff gleich mal geschätzt bei 8 Grundminen je ca. 500kg.

Was der von mir sehr geschätzte Peter Scholl-Latour mit deinem Zitat sagen wollte, war: nicht alles was jemand schreibt stimmt, viele reden ohne zu denken oder auch nur den Willen zu haben sich zuvor ausreichend zu informieren.

Wenn du nicht selbst Teil der "Provinzialisierung der Medienwelt" werden willst, von der Peter Scholl-Latour spricht, dann solltest du mehr als nur ein Zitat liefern, sondern dem auch inhaltlich gerecht werden.

Ich will voraus schicken, dass auch ich die Wahrheit nicht kenne. Doch zumindest gibt es Mittel und Wege sich ihr anzunähern. Den erstbesten "Fachmann" zu nehmen und ihm aus der Hand zu fressen ist dabei der falsche Weg.
Mit der Qualität der Quellen befasst du dich überhaupt nicht. Das ist ein Fehler.

Wenn ein Ex-BW-Offizier der Meinung ist, für so eine Sprengung bräuchte man eine Grundmine, dann vermutlich weil er darüber etwas weiß und über andere Dinge eben nicht. Das ist vergleichbar mit dem Suchen des Autoschlüssels unter der Laterne, weil es da heller ist.
In Wahrheit schließt eine Segelyacht Grundminen aus, also wurde der Anschlag entweder mit einer Segelyacht durchgeführt, dann nicht mit Grundminen, oder von einem U-Boot wie von ihm beschrieben, dann aber nicht von Wochenend-Terroristen.

Wenn man es von einer Yacht aus machen wollte, dann müsste man eben nicht das große und billige Minending nehmen, sondern hochpotenten Sprengstoff. Hättest du den Sprengstofftechnik-Link nur mal durchgelesen dann wäre das bereits klar. Und damit sind wir bei 4 Ladungen à 250kg. Geliefert in kleinen Paketen, also kein Problem bei Transport und Verladung. Absetzen aus der Yacht geht im Zweifel über den Großbaum und eine Winde. Oder in kleineren Paketen, abgelassen an einem Seil und unten zusammen gefügt.

Glaube ich deshalb die Story? Nein, aber so wäre es machbar.

Warum glaube ich sie nicht?

Die Zerstörung der Pipelines war von Victoria Nuland angekündigt. Die Story mit der Yacht und den Ukrainern war schon vor den Anschlägen da. Ein professioneller Attentäter (und da waren sich anfangs alle einig: für so etwas kommen nur Staaten in Frage und da nur wenige), würde falsche Spuren legen, sonst wäre er nur ein Dilettant. Haben wir andere Spuren? Nein! Wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass die einzige andere Spur (neben der von Hearst) die richtige ist? Sehr gering!

Warum noch?

Gesetzt den Fall, es hätte so stattgefunden. Wie lange dauert es wohl, alle in Frage kommenden Yachthäfen anzurufen und um Amtshilfe zu bitten bei der Frage: wo hat im fraglichen Zeitraum ein Team von 4-8 russischen oder ukrainischen Leuten eine entsprechend taugliche Yacht gechartert? Als Bundesanwaltschaft? Mit der Aussicht auf bis zu 10 Milliarden Euro Schadensersatz verklagt werden zu können? 6 Monate? Ich tippe auf 48 Stunden.

Die europaweite Fahnung könnte also seit Oktober 2022 laufen. Mit den Passbildern aus den "hervorragend gefälschten" Pässen. Bis heute kennt keiner die Fotos.

Und dann selber entscheiden, ob die Segelbootgeschichte einer logischen Plausibiltätsprüfung zur Umsetzung in der Praxis standhalten kann.

Siehe oben.

Dazu braucht man keine Sprengstoff- / Segelboot- / oder Taucherfahrung.

Was denn sonst? Entweder man hat das oder man verschafft es sich! Ohne Ahnung und ohne Willen daran etwas zu ändern, wird da nichts draus!

Der praktische Umgang händisch mit 500 kg Festkörperobjekten z.B. auf einer Baustelle reicht da völlig aus.

Nein, ganz und gar nicht.

Ich habe den Artikel gelesen und verstehe Deinen Punkt. Aber auch dieser Autor hält anhand der veröffentlichten Bilder ...als Indikator für die Explosivstoffmenge könnten als Sabotagemittel für die Zerstörung kritischer Infrastruktur Seeminen zum Einsatz gekommen sein ... als die wahrscheinlichste, von Profis umgesetzte Lösung.

Das Zitat "Wir leben in einer Zeit der Massenverblödung" bezieht sich aber nicht darauf, dass eventuell, theoretisch, diese Bootgeschichte vielleicht irgendwie auch möglich sein könnte, sondern dass mit allen Zusatzinformationen, die Du oben sehr schön zusammengefasst hast (warum gerade jetzt veröffentlicht, wem nützt der Artikel, …) und der Artikel so wie er geschrieben wurde nur von Ahnungslosen (oder eiskalten Profis) für Ahnungslose geschrieben worden sein kann.

Wenn die New York Times (NYT), mit knapp acht Millionen Abonnenten 2021 und die mit den meisten Pulitzer-Preisen (132) ausgezeichnete Zeitung der Welt, ihren „pseudointellektuell Lesern“ jetzt, im März 2023, die „Story mit dem Segelboot“ verkauft (https://www.nytimes.com/2023/03/07/us/politics/nord-stream-pipeline-sabotage-ukraine.html), kann sich jeder selber ausrechnen, inwieweit jedenfalls die Massenverblödung aktuell in den USA fortgeschritten sein muss.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.03.2023 15:07).

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