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  • DcPS

mehr als 1000 Beiträge seit 19.02.2018

Re: Scholl-Latour: "Wir leben in einer Zeit der Massenverblödung"

Es gibt Formeln, die diverse Zerstörungsradien berechnen, In Rußland gab es ein Büchkein dazu, welches auch in der DDR verkauft wurde, übersetzt. Explosionen und Explosivstoffe war der Titel, oder ähnlich, in A6-Größe. Für die, die nicht Ingenieure sind, nicht so geeignet.
Kompliziert ist es, die bei Stahl notwendige Scherwirkung aufzubringen, denn Betonmantel und Aufschüttung fressen Energie. Dazu muß zeitgleich gezündet werden, was unter Wasser doch komplizierter ist.
Also: Ablegen und weg -so geht das nicht. Vermutlich sind Arbeiten unter Wasser erforderlich gewesen, die dauern nun mal. Einfach losfahren geht auch nicht - etwas Wissen über die Verlegetechnik und Maßnahmen an der Explosionsstelle dürften eine vorab-Auflärung erfordert haben. Während der Corona-Zeit gab es da genügend Möglichkeiten und vor allem Zeit.
Wie nah? Der Durchmesse des "Pulverisierungsradius" ist recht klein, dafür wird Energie im Wasser wegen seiner Inkompressibilität sehr gut weitergeleitet, sinkt aber mit der dritten Abstandspotenz. Da das Stahlrohr auch noch federt durch den hohen Gegendruck innen, gehe ich von einem vorherigen Versuch aus, um ungefähr die benötigte Sprengstoffmenge abzuschätzen. Zur Sicherheit ein mehrfaches verwenden.
Bei freiliegendem Rohr dürfte man die größte seismische Wirkung erzielen, deshalb dürften "unten" unterschiedliche Bedingungen vorgelegen haben. Profis hätten sauberer gearbeitet, meine Vermutung. Daß die Explosionen unterschiedlich stark ausfielen, kann durch Zeitmangel begründet werden, auch wegen des Tauchgasverbrauchs (stickstofffrei).
Alles in allem: Das veröffentlichte ist ziemlich plausibel, stimmig. Aus fachlicher Sicht zumindest. Rein verschwörungstheiretisch ist natürlich alles denkbar, was den eigenen Ansichten paßt. Es müssen keine Militär-Profis gewesen sein, sondern erlernbare Sachkunde reicht da aus. Es wäre nett, wenn Verschwörungstheiretiker diese Tatsache zur Kentnis nehmen würden, um dann nach Beweggründen in aller Welt zu suchen. Mal sehen, wer näher dranliegt, letztendlich. Durchaus möglich, daß die Ermittlungsorgane da noch draufkommen. Spuren sind immer verräterisch, und mindestens ein Rohr sollte ziemlich freigelegen haben?

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