Mawk schrieb am 10.03.2023 12:07:
Angesichts der Tatsache, dass man den Tatvorgang angeblich so dezidiert rekonstruiert hat, werden erstaunlich wenige Beweise geliefert.
Hat man das? Man hat eine Erklärung vorgelegt, wie es etwa gelaufen sein KÖNNTE. Bei Hershs Geschichte wurde es sehr genau wiedergegeben, allerdings mit genau NULL Beweis. Und ja: Bisher hält man sich deutlich zurück mit "XY wars".
Im Grunde genommen eigentlich gar keine.
Sprengstoffspuren in einem Schiff was tatsächlich da war in Verbindung mit wohl gefälschten Ausweisen der Mieter - also das ist zumindest mal ein Beweis (die Spuren) und ein starkes Indiz - und damit um Welten mehr als das was Hersh bisher vorzuweisen hat - nämlich neben einem Minenleger der in der Gegend war (was jeder im Internet nachschauen konnte....) eigentlich genau nichts. Was man so drumherum hört, kommt IIRC auch aus mehr als einer anonymen Quelle. Aber ja, Hersh hat eine detailreiche Geschichte weitergegeben, die er gehört hat. Von einer Person.
Noch absurder: man macht eigentlich genau das, was man vorher Hersh vorgeworfen hat, indem man sich auf anonyme Quellen beruft. Wenn die Qualitätsmedien das machen, ist das also in Ordnung.
Ich hab das relevante mal markiert - Plural. Eben NICHT genau eine Quelle. Das ist alles andere als absurd sondern normales Vorgehen, solides Handwerk wird es durch Ergänzung um nachprüfbare Fakten und eben mehr als eine Quelle. Und in diesem Fall auch mehr als einen Reporter übrigens. Genau das also, was Hersh nicht hat. Der sagt tatsächlich "Trust me, das hat mir einer erzählt der es wissen muss, sonst hab ich nichts- wird sber sicher genau so gewesen sein". Das wars. Die Anonymität ist an und für sich gar kein Problem, aber dass es genau einer gesagt hat und NICHTS das untermauert. Es stimmt aber natürlich: Wenn sich seine Hochrangige Quelle outen würde und man zumindest mal wüsste dass er überhaupt wissen konnte was er gehört zu haben behauptet, ja dass würde aufgrund der Situation "Eine anonyme Quelle und sonst nichts" tatsächlich einen grossen Unterschied machen. Denn das wäre wenigstens EIN und somit wohl der erste überprüfbare Fakt, der zur Glaubwürdigkeit beiträgt.
Wenn ein Journalist, der eine gewisse Reputation als Kriegsberichterstatter hat, das macht, dann hingegen nicht. So kann man sich auch alles zurechtbiegen.
Nein. Absurd ist, wenn er mit einer Geschichte an die Öffentlichkeit geht, die er angeblich von EINER Person gehört hat und man davon ausgeht dass das dann schon so gewesen sein wird. Das ist vermutlich schon zu wenug, damit eine Zeitung das druckt als Reportage. Den eigentlich ist es ja weitestgehend nur ein Gesprächsprotokoll.
An relevant nachgeprüfter Substanz liefert er ja quasi nichts, und sei es nur wenigstens ein Zeuge der seine Taucher irgendwo in der Gegend gesehen hat. Und ja, der Gedanke dass ganz oben in den USA in einem Kreis von vielleicht zwei Dutzend Leuten einer mit ihm redet - was ein enormes Risiko darstellt - der hat auch schon was absurdes. Was ist eigentlich die Motivation dieser Quelle für dann wohl in etwa Verrat von Staatsgeheimnissen, wo so gerne cui bono gefragt wird?
Die Reaktionen der Politikdarsteller sprechen ebenfalls Bände. "Putin-Propaganda" oder "erst einmal abwarten". Komisch, letzten Sommer war man noch ganz schnell mit Vorverurteilungen. Da galt es quasi schon als gesichert, dass es nur die Russen gewesen sein konnten. Und wer nun das nachplappert, was die EIGENEN Geheimdienste und Medien vorsagen, betreibt ab sofort anscheinend auch "Putin-Propaganda".
Tja und heute halten diese tatsächlich mit deutlich mehr belegbare Story die selben Leute für absurd, schlecht belegt etc. pp. Die gestern und teilweise heute noch Hershs Erzählung auch trotz der bekannten Fehler für die reine Wahrheit halten. Und ja, diese Putin-Propaganda gab es ja auch, und zwar aus dem Kreml. Ich sag nur "die Briten waren es" und später "die Amis waren es". Dass es Russland gewesen sein könnte, wurde durchaus gesagt. Aber nicht in der Form "die waren es". Auf jeden Fall in deutlich anderer Qualität als etwa hier im Forum "die USA!!!!" geschrien wurde.
Manchmal kommt man sich nur noch vor wie im einem Irrenhaus, in dem die Insassen das Kommando übernommen haben.
Bei Telepolis im Forum? Eindeutig ,) Und ja: Belegt ist noch wenig. Gut möglich dass dabei nichts rauskommt und man daneben liegt. Gilt auch für diese Version ,)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.03.2023 01:15).