Angesichts der Tatsache, dass man den Tatvorgang angeblich so dezidiert rekonstruiert hat, werden erstaunlich wenige Beweise geliefert. Im Grunde genommen eigentlich gar keine. Noch absurder: man macht eigentlich genau das, was man vorher Hersh vorgeworfen hat, indem man sich auf anonyme Quellen beruft. Wenn die Qualitätsmedien das machen, ist das also in Ordnung. Wenn ein Journalist, der eine gewisse Reputation als Kriegsberichterstatter hat, das macht, dann hingegen nicht. So kann man sich auch alles zurechtbiegen.
Die Reaktionen der Politikdarsteller sprechen ebenfalls Bände. "Putin-Propaganda" oder "erst einmal abwarten". Komisch, letzten Sommer war man noch ganz schnell mit Vorverurteilungen. Da galt es quasi schon als gesichert, dass es nur die Russen gewesen sein konnten. Und wer nun das nachplappert, was die EIGENEN Geheimdienste und Medien vorsagen, betreibt ab sofort anscheinend auch "Putin-Propaganda".
Manchmal kommt man sich nur noch vor wie im einem Irrenhaus, in dem die Insassen das Kommando übernommen haben.