Detlef Stadler schrieb am 16.03.2023 16:31:
nämlich die Tatsache, dass bisher keine offizielle Stelle in Schweden, Dänemark, USA, Deutschland bisher erklärt hat, welcher Sprengstoff bei der Sprengung tatsächlich verwendet wurde.
Als Anwalt sollte man wissen, dass Ermittlungsbehörden nicht immer gleich alle bekannten Fakten veröffentlichen.
Nur Seymour Hersh hat in seiner Enthüllung nicht nur den Staatsterroristen USA als Täter erkannt, sondern auch den Sprengstoff konkret benannt. Es handelte sich um den Plastiksprengstoff C4.
Die Story von Seymour Hersh hat so viele Löcher das man das wohl kaum als Fakt sehen kann. Oder glaubst Du als Anwalt, dass Du damit einen Richter überzeugen kannst. Ausserdem "In dubeo pro reo"
Die offiziellen Stellen jedoch hüllen sich hierzu in Schweigen. Dies gilt sowohl bezüglich des Sprengstoffes an der Pipeline, als auch bezüglich der Sprengstoffrückstände auf dem Tisch (nur auf dem Tisch) der Segelyacht (Schwarzpulver nach Silvester?).
Grundsätzlich kann man auch Schwarzpulver unter Wasser explodieren lassen. Ist halt bloss nicht so effektiv.
https://de.wikipedia.org/wiki/CSS_Hunley#Bewaffnung
Die Sprengstoffrückstände auf der Segelyacht und an der Pipeline wurden längst analysiert. Man weiß also genau, um welchen Sprengstoff es sich jeweils handelte.
Es wird die Öffentlichkeit bewusst im Unklaren gehalten. Warum?
Ermittlungstaktik. Schon mal von gehört. Es wäre ganz schön dumm, wenn man alles gleich in der Bildzeitung veröffentlicht.
Dafür aber gibt es einen besonderen Grund, der jedem Sprengstoffexperten klar sein müsste. Dieser liegt darin, dass es nur sehr wenige Hersteller für den Plastiksprengstoff C4 in der Welt gibt. C4 enthält nicht nur das Sprengmittel an sich, sondern auch eine genau definierte "Marker"-Zusatz. Es handelt sich um eine firmenspezifische chemische Rezeptur, die dem Sprengstoff stets beigemischt wird. Damit soll die illegale Verwendung und der Schmuggel des Stoffes verhindert werden. Damit soll aber auch im Falle kriminalistischer Nachforschungen die tatsächliche Herkunft des Sprengstoffes zweifelsfrei geklärt werden können. Der verwendete C4-Sprengstoff ist also zweifelsfrei dem jeweiligem Hersteller zuordenbar.
https://en.wikipedia.org/wiki/Convention_on_the_Marking_of_Plastic_Explosives
Allerdings dürdte es immer noch unmarkierte Altbestände geben. Deutschland hat seine auch erst 2013 vernichtet.
Im Übrigen kann man unmarkierten Sprengstoff auch aus Artilleriegranaten oder Bomben herausschmelzen. Die sind nämlich nicht markiert.
Trifft es also zu, dass C4 als Sprengmittel verwendete, wie es bisher nur Hersh in seiner Enthüllung angibt? Wenn das zutrifft, weiß man längst, woher der Sprengstoff stammte - nämlich aus den USA. Jedenfalls hat kein Geheimdienst, keine Regierung, keine Staatsanwaltschaft bisher der Angabe Hershs bezüglich des konkret verwendeten Sprengstoffes widersprochen.
Warum sollten sie?
Das ist auffällig und darf als unausgesprochene Bestätigung gesehen werden, dass tatsächlich C4 verwendet wurde, was auch aus sprengtechnischen Gründen naheliegt.
Zur Behauptung 1: Unausgesprochen Bestätigung ist kein Beweis.
Zur Behauptung 2: Warum liegt das Nahe. Weil das der einzige Sprengstoff ist, den Du kennst?
List of plastic explosives
Australia: PE4,[9][10] PE4-MC[11]
Austria: KNAUERIT SPEZIAL
Czech Republic: Semtex-1H (orange-colored), Semtex 1A (red-colored), Semtex 10 (also called Pl Np 10; black-colored), Pl Hx 30 (gray-colored)
Finland: PENO
France: Hexomax,[12][13] Composition C-4[14] PLASTRITE (FORMEX P1, Pla Np 87)
Germany: Sprengkörper DM12, P8301, Seismoplast 1 (Sprengmasse, formbar)
Netherlands: Knaverit S1 (light orange-colored)
Greece: C3, C4
India: PEK-1[15]
Israel: Semtex
Italy: T-4 Plastico
Norway: NM91 (HMX), C4, DPX10 (PE8)
Pakistan: PE-3A[16]
Poland: PMW, NITROLIT
Russia: PVV-5A Plastic Explosive
Slovakia: CHEMEX (Composition C-4 equivalent), TVAREX 4A, Pl Hx 30
South Africa: PE9 (Composition C-4 equivalent)[17]
Sweden: Sprängdeg m/46, NSP711 (PETN-based), NSH711 (cyclonite-based)
Switzerland: PLASTEX produced by SSE[18]
Turkey: Composition C-4[19][20]
United Kingdom
MOD explosives: PE2 (sheet explosive, superseded by SX2),[21] PE3A (superseded by PE4),[22] PE4 (pure to off-white slab, block, or stick, superseded by PE7 and PE8 in MOD usage),[23][22][24][25][26][27][28][12] SX2 (sheet explosive, superseded by SX4),[23][24][29][30] PE7 (pure to off-white slab or block, Hexomax variant),[12][13] PE8 (pure to off-white slab or block, current in-service slab charge),[31][32][33] SX4 (sheet explosive),[34] DPX (DPX1 used in L26A1 Bangalore Torpedo Demolition Charge, DPX9 used in SABREX)[35][36][37]
Non-MOD explosives: Composition C-4 (M5A1 and M112 charges produced by Mondial Defence Systems),[38] Semtex (Several variants including Razor produced by Mondial Defence Systems, PW4 variant produced by Chemring)[39])[40][41][42]
USA: Composition C-4 (pure white block or sheet, current in-service charges designated as M112 and M118)[43][44]
Yugoslavia/Serbia: PP–01 (Composition C-4 equivalent)
Um die Identifizierung der Herkunft des Sprengmittel zu verhindern, werden keine offiziellen Angaben zu dem konkret verwendeten Sprengstoff gemacht. Fachleute wissen um den möglichen, sicheren Herkunftsnachweis, also den Nachweis, von welcher Firma der Sprengstoff stammt. Dieser wiederum gibt einen klaren Hinweis aus welcher Nation das Sprengmittel stammt. 2000 Kilogramm, solche Mengen unterliegen auch beim Hersteller einer Dokumentationspflicht auch bezüglich der Weitergabe. Erst recht werden genau deshalb keine chemischen Analysen oder gar Proben neutralen Stellen bzw. Gutachtern vorgelegt. Hier aber liegt der Schlüssel für die Überführung des Täters. Rechtsanwalt Detlef Stadler
Und wenn Hersh Recht hat, dann wären ja auch 50 norwegische Seeleute in diese Operation involviert - die meisten davon ohne Sicherheitsüberprüfung und Sicherheitsfreigabe.
Warum hat da noch kein Reporter recherchiert. Als ob da alle dicht halten würden.
Im Übrigen - hätte man die Pipeline ernsthaft zerstören wollen, dann hätte man 10 km weiter in 30 m Tiefe gesprengt - dann wäre das Gas erst ausgestömt und dann das Dreckwasser auf hunderte Km eingeströmt. Sprengt man dagegen an der tiefsten Stelle, dann strömt das Gas bis zum Druckausgleich aus - aber kein Wasser rein.
Und Putin zeigt ja mit seinen spektakulären Giftmorden (Polonium, Nowitschok), dass er ein Angeber ist. Alle sollen es wissen, dass er es war.