Immer noch gilt: Ich weiß nicht, ob die Anschläge tatsächlich von einer Segelyacht aus durchgeführt wurden, aber die Yachtgeschichte ist auf jeden Fall zehnmal plausibler als alles, was Seymour Hersh und seine Spezialexperten von sich geben.
Im Einzelnen:
Die Leitungen seien auch nicht in den Seekarten verzeichnet, die mit dem Mietvertrag geliefert würden. Wie konnte die kleine Crew auf der Jacht also die Gasleitungen finden?
Die Leitungen sind in Seekarten verzeichnet, kann sich jeder ansehen, der Bornholm auf einer Karte findet: www.openseamap.org
Ob sie auf den bordeigenen Papier- oder elektronischen Karten waren, ist dabei sch..egal - nimmt man einfach ein Handheld-GPS mit entsprechenden Karten/Wegepunkten mit. Offensichtlich sind die letzten 30 Jahre technischer Fortschritt an Hersh vorbeigegangen.
Eine Pipeline, die nicht eingegraben auf dem Meeresgrund verläuft, zu finden, ist absolut trivial. Wenn die Leitung Ost-West-Verlauf hat, taucht man einfach nach GPS südlich davon ab und schwimmt knapp über dem Grund nach Norden - dabei muss man zwangsläufig auf die Leitung treffen. Vermutlich hatten die Tauchscooter dabei, damit kann man pro Minute problemlos 100m zurücklegen, hat also bei der typischen GPS-Genauigkeit die Pipeline in weniger als einer Minute erreicht.
aber selbst für erfahrene Taucher wäre es demnach eine Herausforderung gewesen, knapp 80 Meter in die Tiefe zu tauchen und dann langsam wieder an die Oberfläche zu steigen, um ihren Körpern Zeit zur Dekompression zu geben.
Ja, das ist kein Tauchgang für Ägypten-Urlaubstaucher.
Aber es gibt genug Leute, die das können. Hier z.B. ein technischer Tauchgang zu einem Ostsee-Wrack auf über 80m Tiefe - von einem kleinen Fischerboot aus betaucht:
https://www.youtube.com/watch?v=MO205eu_JiE
Außerdem hätte eine solche Operation mehrere Tauchgänge erfordert, und dabei wäre die Andromeda der Gefahr ausgesetzt gewesen, von anderen Schiffen entdeckt zu werden.
Quatsch. Ein Tauchgang pro Sprengung reicht.
Es wäre ja irrsinnig, dass die Taucher den ganzen Sprengstoff am Mann nach unten transportieren. Die mussten einfach nur die Leitung finden und dort eine Markierungsboje setzen. Dann hat die Yacht an der Stelle das Sprengstoffpaket abgelassen.
Es ist auch überhaupt nicht ausgeschlossen, dass die Taucher während der Dekompressionsphase (bei diesem Tauchgang ca. 7 Minuten pro Minute Grundzeit, d.h. nach zehn Minuten auf dem Grund sind ~70 Minuten Deko fällig) weiter in eine vorher verabredete Richtung geschwommen oder gescootert sind. Damit hätte die Yacht nur einen kurzen Stopp direkt über der Anschlagstelle machen müssen, um den Sprengstoff abzulassen.
So hätte jeder wissen können, dass man ein Segelboot nicht in Gewässern ankern könne, die "260 Fuß tief sind"
Richtig, kann man nicht. Und? Wozu ankern?
Kurz anhalten, Taucher raus, und weiterfahren.
Wie findet man die Taucher später wieder?
So: https://de.wikipedia.org/wiki/ENOS
Alles Standard und wird beim Tauchen an tiefen Wracks regelmäßig so praktiziert - d.h. es gibt Leute, die das können.
Sie haben also sechs Leute auf der Jacht – zwei Taucher, zwei Helfer, einen Arzt und einen Kapitän, der das Boot mietet. Eine Sache fehlt noch – wer wird die Jacht bemannen? Oder der Koch?
WTF? Um eine moderne Segelyacht unter Maschine zu fahren, braucht man genau eine Person. Bei Segelmanövern und beim Anlegen sind ein, zwei Helfer nötig. Es waren mehr als genug Leute an Bord, um eine Segelyacht zu fahren, egal ob unter Motor oder Segeln.
Was hat sich dieser "Experte" bei so einer Aussage gedacht? Dass es hier um die HMS Victory geht???
Und was ist mit dem Logbuch, das die Leasingfirma aus rechtlichen Gründen führen muss?
Das muss nicht die Leasingfirma (was ist damit überhaupt gemeint?) führen, sondern der Skipper. Und der muss es bei der Abgabe dem Vercharterer aushändigen. Ich habe noch nie erlebt, dass der da auch nur einen Blick rein wirft.
Noch einmal: Wo ist das Problem?