oldman123 schrieb am 08.04.2023 20:58:
... die aus der Diskussion und als Thema verschwunden sind.
Das Thema mit den Turbinen war doch klar, wenn sich schon die Deutsche Regierung für die Lieferung der Turbinen durch Kanada stark gemacht haben.
Sehe ich auch so. Das hat sehr deutlich gezeigt, dass sicher NICHT Sanktionen oder Unwille zu liefern das Probem ist. Wir können entweder Siemens, den Kanadiern und der Bundesregierung glauben - oder eben alleine Russland, denn Gazprom ist bekanntermassen Russland. Oder gibt es noch andere, die Russlands Behauptung stützen dass man gerne Gas liefern wollte aber nicht konnte - während die genannten drei das exakte Gegenteil behaupten?
Die Schuldzuweisungen gegen die Russen gehört doch zum allgemeinen propagandistischen Spiel, dass praktisch zum Alltag gehört, wenn es um Russland mit der Gas Versorgung zu tun hat.
Na ist jetzt andersrum mit Schuldzuweisungen insbesondere gegenüber den USA schon lange nicht anders... Und wie oben geschrieben, es gibt derzeit mehr die diese Version stützen.
Wie war das noch mal mit "Take or Pay"?
Hier "Die Sendung mit der Maus" und einem Erklärbär.
Würden "man" kein Gas abnehmen, bezahlt man das trotzdem.
Dafür gibt es Sanktionen - höhere Gewalt.
Würde der Russe nicht liefern können, zum Beispiel wegen der "Turbinen" müsste man auch nichts zahlen müssen, nix mit Take or Pay.
Bei Verträgen in dem Volumen wird es mit Sicherheit ebenso eine entsprechende Klausel in die andere Richtung geben - also Lieferpflicht. Denn logischerweise droht Unternehmen die viel abnehmen sonst jederzeit das selbe Problem, welches Uniper derzeit hat. Man hat viel Gas verkauft aber hat keins. Wenn die Regierung tatsächlicj schlicht einen schnellstmöglichen Weg aus den Verträgen suchen würde - dann würde man sich für entsprechende Sanktionen engagieren und die nicht eher ausbremsen. Auf EU Ebene war hier IIRC primär Deutschland die Bremse. Macht auch Sinn, denn dann könnte es wirklich Mangel geben und natürlich noch teurer werden.
Und wie die deutschen Energiekonzerne mit Unterstützung der Regierung (vielleicht auch anderer Regierungen) lösen könnte, wird ab Minute 8:13 ganz kurz angeschnitten.
VT: Der Crash der Gasleitungen würde das Problem lösen. Die einen können nicht liefern, die anderen nichts abnehmen - win-win?
Nicht wirklich, denn wie kann man am Ende hören?:
"Deutschland steckt tief in Putins Gasfalle. Sich daraus zu befreien wird schmerzhaft und teuer."
Naja, die Unternehmen haben in meinen Augen schlicht kein Problem, wenn sie nicht kaufen dürfen respektive höhere Gewalt ins Spiel kommt. Wie es andersrum für Gazprom gelten dürfte, sonst haben die ein noch viel grösseres Problem. Es gibt aber dummerweise kein gesetzliches Verbot Gas zu exportieren und das wäre politisch auch sehr teuer - das Image von "hat noch immer geliefert" wäre dahin, man wäre quasi ganz offiziell bei "tu was ich sage oder der Gashahn ist zu" angekommen.
27.04.2022
Langfristverträge bis 2030 verpflichten zum Kauf russischen Gases / ZDF Frontal
https://www.youtube.com/watch?v=izN2eOl5Q0o&t=396s
Da wird jedenfalls (c.a. 8:10) lustigerweise exakt das gesagt, was ich auch sage: Gibt es staatliche Massnahmen (Boykott) die den Einkauf untersagen, wird das als höhere Gewalt (aus Sicht der Unternehmen) gewertet und die Verträge sind hinfällig. Da braucht es keine Explosion. Ich finde es ehrlich gesagt geradezu absurd diese Aussage nun als Basis zu nehmen, um ein Motiv für eine solche Aktion zu stricken, wo doch ganz klar gesagt wird dass ein einfacher Federstrich unter ein Gesetz reicht. Aber klar gefällt das gerade BASF z.b. gar nicht. Die haben Milliarden investiert die sie abschreiben können und viel mehr Milliarden nicht verdienen.
Aber dank Herrn Altmeiers Weitsicht sind wir nicht mehr vom Russengas abhängig.
Unsere amerikanischen Freunde werden uns freundschaftlich Unterstützen und irgendwelche Abhängigkeiten wird es nicht geben.
Na erstmal ändert sich ja nichts, ausser dass es teurer ist - und uns natürlich dafür aber der Staat von dem wir abhängig sind uns nicht derart offen feindselig gegenübersteht.
Auch keine Sanktionen und Sanktionsdrohungen nicht mehr. Man will besonders Deutschland ja helfen.
Oder kräftig bei den Eiern packen. Das wird aber die Zukunft zeigen, wenn wir gegenüber den Amis aufmucken.
Das gute bei LNG vs. nur Pipelines aus exakt einem Land ohne überhaupt Möglichkeiten (keine LNG Häfen) zu haben woanders zu kaufen ist, dass der Wechsel dann im Zweifel eher leicht fällt. Weshalb der Bau von LNG Terminals und mehr Diversifizierung ja auch schon länger (seot vielen Jahren) gefordert und empfohlen wird - unter anderem (wird ja auch im Frontal Beitrag erwähnt) weil man vom Einsatz des Gases als politische Waffe ausgehen muss. Und ja, kann theoretisch sein und es ist zu befürchten, dass die USA das machen werden. Bei Russland hingegen weiss man es ja mittlerweile sicher.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.04.2023 00:16).