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  • Axel Farr

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Re: North Stream 2 galt in Osteuropa als potentielles Druckmittel der Russen

Herbert Brandt schrieb am 21.08.2024 21:15:

"Wo durch höhere Gewalt die Leitungen zerstört sind, braucht man keine Vertragsstrafen für nicht erfüllte Lieferverpflichtungen zu zahlen."

Ja, das ist das letzte Argument der Russlandhasser.
Wie wir aber sehen, könnte das Geld ja ganz einfach "aus eingefrorenem russischem Vermögen gewonnenen Zinsen" gestohlen werden.

Ist zwar jetzt ein persöhnlicher Angriff und ein neues Thema, aber:

Wieviel Zinsen hätten diese Vermögen abgeworfen, wenn Russland nicht in die Ukraine eingefallen wäre? Vermutlich nur einen kleinen Bruchteil, da die Zinserträge eine mehr oder weniger direkte Folge der ab März 2022 signifikant geänderten globalen Wirtschaftslage sind.

Und dass Gazprom vom wirtschaftlichen Zugpferd Russlands zum Pleitekandidaten mutiert ist, hat sehr direkt mit dem geopolitischen Einsatz des Gases zu tun:

* Gazprom war über Tochterunternehmen Eigentümer bedeutender Gasspeicher in Deutschland und Österreich. Wären diese Gasspeicher 2021 (bei einem außergewöhnlich niedrigen Gaspreis in Europa) zumindest ansatzweise wirtschaftliche genutzt worden statt sie als politisches Druckmittel leer laufen zu lassen, könnten die deutschen Töchter noch immer gut Geld nach Russland überweisen.
* Aufgrund der Handlungen der Lieferseite von North Stream (auch eine Gazprom-Tochter) im Frühjahr und Sommer 2022 war jedem Politiker in Europa klar, dass man sich zum Büttel Russlands machte (eines Landes, das trotz allen Bemühungen des Westens dem Bruderland Ukraine trotzdem weiter mit einer Armee von hunderttausenden Mann im Nacken saß), wenn man weiter russisches Erdgas als bedeutende Wärmequelle einsetzen würde.
* Da auch für Russland de Krieg in der Ukraine teuer ist, hat der russsiche Staat sich ausgiebig an der Kasse des Unternehmens gütlich getan, solange noch was drin war (viele Großunternehmen in Russland mussten entsprechende "Sondersteuern" für den Krieg zahlen).

Und Geld, um Rohstofflieferungen zu bezahlen hat Deutschland noch.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.08.2024 21:39).

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