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Re: Wo gibt es schon einen Bully mit Selbstzweifeln

BioPhot schrieb am 04.10.2022 07:55:

Welcher Bully hat sich jemals Gedanken darüber gemacht, ob er den Bogen überspannen könnte und sich alle, die sich bisher unter seinen Drohungen geduckt haben, gegen ihn wenden könnten?
Ein Bully, der an sich zweifelt, scheitert, bevor er den Spielplatz beherrscht.

Und welche Masse von Duckmäusern hat sich jemals klargemacht, dass der Bully nur die Macht hat, die sie ihm zugesteht?
Es will einfach keiner derjenige sein, der bei Widerstand die erste Eskalation durch den Bully abbekommt.
Und das ist genau das Prinzip, wie Herrschaft funktioniert.
Wie weit sich Menschen unterdrücken lassen, welche Erniedrigungen sie schon ohne Propagandamassnahmen bereit sind zu ertragen, kann man aus Nachrichtenarchiven und Geschichtsbüchern lernen.

Na. vermutlich sind Sie noch etwas zu jung, aber Schröder hatte seinerzeit der USA die Gefolgschaft im Irak-Krieg klar verweigert. Und die BRD hatte Jahre oder gar Jahrzehnte lang ihre Verpflichtung gegenüber der NATO (2% BIP für die eigenen Verteidigungsausgaben völlig ignoriert, egal, was die USA gesagt haben.

Ihr Bully-Theorem, welches den USA gewissermaßen eine Omnipotenz zuschreibt ist also schon mal empirisch falsch.
Da übrigens nicht nur Deutschland geschädigt wäre, sondern auch mehrere weitere europäische Länder, wäre das ganze auch kein Solo für Scholz, sondern es würde gleich halb Europa rebellieren.

Die Abhöraffäre der USA kann man zwar als unschick ansehen, dies ist jedoch eine ganz andere Dimension als das Sprengen vitaler Infrastruktur. Das ist etwa so, wie wenn das Nachbarskind durchs Klofenster lunzt vs den Schuppen abfackelt.

Glauben Sie ja nicht, dass die USA ohne Alliierte in der Lage wäre, geopolitisch gegen die autokratischen Allianzen besonders in Asien, auch nur einen Stich zu machen. Die werden sich hüten.

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