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Avatar von erregt Repeater
  • erregt Repeater

102 Beiträge seit 26.11.2018

In einer postfaktischen Welt auch fast schon egal...

Wer Wert auf empirische Beweise legt, wird auch nach jedem Bericht skeptisch bleiben, da Journalisten, die tatsächlich Beweise liefern, selten unbescholten davon kommen. Alles andere ist maximal eine Abschätzung nach der Frage "wer hat was davon", was letztendlich nicht zu einem Beweis führt, sondern zu einer Schlussfolgerung.
Viel interessanter finde ich die Frage, was die lesenden Menschen mit diesen Artikeln anfangen: viele werden weiterhin bei ihrer Meinung bleiben, dass es die Russen waren, die anderen bleiben bei der Ukraine als Täter, egal ob es einen Bericht mehr oder weniger gibt. Das hat weniger was mit der Wahrheitsliebe im Menschen zu tun, als vielmehr dem Drang einer Gruppe anzugehören, sei es jetzt Team Russland oder Team Ukraine. Jeder hat für sich seine Argumente gefunden und wird sehr wahrscheinlich dabei bleiben. Hierbei basiert die Argumentationsfindung auf Moral, geschichtlichen Gegebenheiten, wirtschaflichen Auswirkungen, persönliches Zugehörigkeitsempfinden (Herkunft/Sozialisierung), Weltanschauung und persönlichen Leitwerten (und sicher vieles mehr). Dem menschlichen Wesen gemäß findet die Argumentationsfindung im Unterbewussten statt und zwecks der gesellschaftlichen Anpassung oder dem Gruppendruck wird die Einstellung auch nicht hinterfragt (analog dazu: Warum ist ein Schalke-Fan ein Schalke-Fan? Warum wird er nicht zum Bayern-Fan und umgekehrt?)
Der Rest, wie gesagt, wird skeptisch bleiben.

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