An Kims Stelle würde ich ähnlich handeln, weil sich die Frage zwischen Richtig und Falsch oder Gut und Böse gar nicht stellt.
Man muss nur mal zur Kenntnis nehmen, dass Korea bereits einmal mit den USA im Krieg war, insofern hat das militärisch eine Vorgeschichte. Auch da gehts nicht um Gut oder Böse, sondern um den Fakt, dass es vor wenigen Jahrzehnten einen Krieg mit den USA gab, und zwar auf eigenem Boden.
Dann schaut sich auch Kim in der Welt um und bemerkt, dass entgegen allen gängigen Feindbildern die USA so ziemlich jedes Land überfallen (haben), wo und wann es ihnen gerade gepasst hat. Bald sind sie rum, Golfkriege gab es bereits drei Stück, und Kim hat die zynischerweise nicht ganz unberechtigte Angst, dass er als nächstes dran sein könnte. Wenn ich als Staat die USA zum Feind hätte, würde ich auch alles dransetzen, eine A-Versicherung zu entwickeln, das ist das Einziges, was momentan hilft. So traurig das alles ist.
Das ist ja auch der Grund, warum Iran das macht, und auch der Grund für koreanische Atomtests. Kim ist ja nicht dumm, der weiß genau, dass den USA das nicht passt, und diversen anderen Ländern auch nicht. Aber die USA kann halt niemand stoppen von diesen anderen Ländern, das sieht er im nahen Osten. Der kann also gar nicht anders, um sich unangreifbar zu machen.
Das macht ihn nicht zum Guten in dem Spiel, aber verstehen, im Sinne von begreifend nachvollziehen, kann ich seine Haltung schon.
Übrigens: Alles zu Korea von Hagen Rether:
https://www.youtube.com/watch?v=Z-5LSi-SXjA